Freitag, 16. September 2016

REZENSION "Secret Dream: Gefährliche Leidenschaft" von Mel Hope



ALBTRÄUME ... die sie Nacht für Nacht quälen ... hemmungslose LEIDENSCHAFT und ... LIEBE ...

Die toughe FBI-Agentin Faye Cole musste früh lernen auf eigenen Beinen zu stehen. Als ihre Eltern vor 15 Jahren auf bestialische Art und Weise ermordet wurden, brach für sie eine Welt zusammen. ER hat einfach alles ausgelöscht!
Ihre Familie, ihr Leben und den Glauben an das Gute im Menschen.

Eine Beziehung kommt für sie nicht in Frage. Doch dann trifft sie im Park auf Damion Tyler. Er ist sexy, geheimnisvoll und unwiderstehlich - und er will SIE. Um jeden Preis! 
Und obwohl sie weiß, dass sie mit dem Feuer spielt, gibt sie ihrem Verlangen nach ... Zuerst ist es nur ein Spiel, verlockend und leidenschaftlich. Aber da ist mehr. So viel mehr. Sie ahnt nicht, dass die Dämonen der Vergangenheit sie in die Knie zwingen könnten ...

Seitenanzahl: 348
Preis: 3,99 EUR [E]



Ein Cover das neugierig macht und uns auf den zweiten Blick auch einiges über den Inhalt der Geschichte verrät. Eine junge Frau, deren Gesichtsausdruck eine gewisse Traurigkeit ausstrahlt, ein Mann ohne Gesicht, repräsentativ für den unbekannten Mörder von Fayes Eltern und eine Hand an dem Arm der jungen Frau, die symbolisiert, dass der Täter sein Versprechen hält: Er wird Faye finden und zu Ende bringen, was er damals begonnen hat. 
Ich liebe es, wenn das Cover den Inhalt des Buches wiederspiegelt und das ist hier, in meinen Augen, sehr gut gelungen.



Damion schafft es geradewegs hinter Fayes eisern errichtete Schutzmauern zu blicken. Mit ihm wird ihr bewusst, dass sie die Einsamkeit längst nicht mehr ersehnt, sondern ihr entkommen möchte. Entgegen ihrer eigenen Lüge, beneidet sie andere Paare um die Zweisamkeit, die sie miteinander genießen können. Damion führt ihr vor Augen wie so eine Beziehung aussehen könnte, wo sie sich zuvor nur in belanglose One-Night-Stands geflüchtet hat.

>>Es gab einen Zusammenprall? Sag bloß, du bist in den armen Kerl hineingelaufen, weil du mal wieder in Gedanken warst!<< >>Er hätte schließlich auch aufpassen können!<< Zum Glück hat er nicht aufgepasst, wisperte mein Verstand. Der blöde Verräter!

Die Vergangenheit von Damion Tyler weißt einige Kerben auf. Eine Familiengeschichte, die sich Jahre zuvor ereignet hat und dennoch eine präsente Rolle in seinem Leben einnimmt, doch wie nah die Vergangenheit tatsächlich liegt, hätte ich hier niemals vermutet. Noch intensiver als Damion, hat Faye mit den damaligen Vorkommnissen zu kämpfen. Sie musste den brutalen Mord an ihren Eltern mitansehen, doch da sie noch viel zu jung war und das Gesehene sie traumatisiert hat, spielt ihr ihr Verstand einen Streich. Jeder Alptraum beinhaltet den Mord ihrer geliebten Eltern und dennoch ändert sich jedes Mal ein Detail, nur ein Indiz bleibt das selbe, die stechend blauen Augen. Fayes Berufswahl ist von ihrer Vergangenheit geprägt, denn die Wut auf den Mörder ist auch Jahre später noch da und wächst mit jedem Alptraum. 

Eltern, die ihre eigenen Wünsche über das Wohl ihrer Kinder stellen, sind mir ein Dorn im Auge. Eltern sind da, um ihre Kinder zu unterstützen und sie dazu zu ermutigen, ihren eigenen Weg zu finden. Damions Eltern hingegen, setzen zu hohe Erwartungen in ihre Kinder, was dazu führt, dass beide vollkommen unzufrieden sind. Dabei muss man bedenken, dass diese Einstellung kein kurzweiliger Prozess war, sondern sich über Jahre erstreckt hat. Damit umzugehen ist alles andere als leicht und welche Auswirkung das auf die Kinder hat, ebenfalls von Fall zu Fall unterschiedlich. Damion wahrt deshalb Distanz zu seiner Familie, deren Ansichten für ihn keine Option sind und steht dennoch mitten im Fokus der Aufmerksamkeit einer Person. 

>>Wenn ich dir das verrate, wirst du mich für einen Arsch halten.<< >>Falsch. Falls du nicht sofort mit der Wahrheit rausrückst, wirst du dir noch wünschen, dass ich dich >nur< für einen Arsch gehalten hätte!<< >>Rawr, Baby. Ich liebe es, wenn du deine Krallen ausfährst. [...]<<

Faye ist eine bemerkenswerte Persönlichkeit, die trotz aller Erlebnisse zu einer bodenständigen Frau herangewachsen ist und sich niemals unterkriegen lässt. Ihr Verstand scheint ihr einen Streich zu spielen oder ist es viel mehr ein Hinweis? Viele kleine Komponente die sich zu einem großen Ganzen zusammensetzen lassen? Fragen über Fragen die hier nicht nur der Protagonistin, sondern auch dem Leser durch den Kopf schwirren. Aufgrund ihrer emotionalen Verbundenheit in dem Fall um den Mord ihrer Eltern, gibt es jedoch einen Punkt, an dem sie - wie ich finde - überreagiert hat. Dennoch muss man hier auch sagen, dass diese wohl eher eine Kurzschlussreaktion war, die dahingehend auch durchaus verständlich ist. 

Der Tod ihrer Eltern ist für Faye ein Schloss mit sieben Siegeln, zu dem sie immer mehr Indizien erhält und dennoch nicht zuordnen kann. Damion ist der Schlüssel zu allem, das letzte Puzzelstück, das alle Teile zusammenfügt, doch auch er kennt seine Rolle in dem ganzen Spiel nicht. Wer hält die Fäden in der Hand? Damals hat der Mörder der jungen Faye ein Versprechen gegeben: Er wird sie finden und zu Ende bringen, was er bei ihren Eltern begonnen hat. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht den Spieß umzudrehen, doch wer sitzt letzten Endes am längeren Hebel?


Faye ist eine nach außen hin starke Frau, mit einem verletzlichen und weichen Kern. Die Vergangenheit hat sie geprägt, doch nicht klein gekriegt. Ein Fehler in ihrem Job hat sie gelehrt, als Einzelgänger zu agieren, doch Damion gibt ihr den Mut und die Kraft, den Kampf weiter zu führen, mit ihm an ihrer Seite, ohne zu wissen, dass sie dem Geheimnis dadurch näher ist als jemals zuvor.

Damion verlangt nichts von Faye, lässt ihr den Raum, ihre Ängste von sich aus mit ihm zu teilen und gibt ihr selbst, alles was er kann. Dabei meine ich nicht materielle Besitztümer, sondern Vertrauen, Halt und Zuversicht, wo Faye keinen Lichtblick mehr zu sehen scheint. Er ist ein besonderer Mann, der in sich ein perfektes Gleichgewicht an Einfühlsamkeit und Dominanz vereint. Anstatt nur über Dinge nachzudenken, macht er diese einfach. Man kann sich auf sein Wort verlassen, auch dann, wenn es hart auf hart kommt und er sich gegen jemanden richten muss, der lange Zeit ein Teil seines Lebens war. 



Purer Nervenkitzel und sinnlich romantische Momente sind zwei Komponente, die ich miteinander vereint liebe und genau diese, hat Mel Hope auf unterschiedlichste Weise in ihrer Geschichte eingebracht. Besonders die Idee mit den Alpträumen Fayes hat mir sehr gut gefallen, denn obwohl der Kern ihrer Träume immer den Mord ihrer Eltern umfasst, so variiert der Tathergang oder Zeitpunkt. Die Autorin spielt hier sowohl mit den Nerven der starken Protagonistin, als auch mit unseren und gibt uns immer mehr Stoff um selber ein Rätselraten um den Hintergrund des Vorfalls zu starten.

Letztendlich ist gewiss, die Vergangenheit holt einen immer ein. Es gibt Dinge die man verstecken oder in einer bodenlosen Schlucht begraben möchte, dennoch ist es nur eine Frage der Zeit, bis doch alles rauskommt. Eine Gefahr die im Verborgenen lauert und für zwei Menschen zu einer uneinschätzbaren Bedrohung wird. 

Ein rundum gelungenes und fesselndes Leseabenteuer, das mich auf weitere Bücher dieser Autorin hoffen lässt.






Zur Autorin:

Mel Hope wurde 1992 in Augsburg geboren und lebt mittlerweile gemeinsam mit ihrem Freund im schönen Allgäu. Mel war schon immer eine begeisterte Leserin und ein großer Fan von erotischen Romanen und Thrillern. 
Erst spät entdeckte sie ihre Liebe zum Schreiben und hat sich mit ihrem Debüt ›Secret Dreams – Gefährliche Leidenschaft‹ ihren größten Traum erfüllt.


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Danke!
Mel Hope

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