Mittwoch, 28. Dezember 2016

REZENSION "Up in Flames: Entbrannt" von Abbi Glines



Wer liebt, wird verletzt. Immer. Das musste Nan schon früh auf schmerzhafte Weise lernen. Nach außen hin hat sie sich deshalb längst eine harte Schale zugelegt: Sie ist kalt und berechnend, sie provoziert, intrigiert und macht ihren Mitmenschen das Leben zur Hölle. Innerlich ist sie jedoch zerrissen, gebrochen, zutiefst unglücklich. Vor allem aber hat sie es sich verboten, jemals wieder Gefühle für einen anderen Menschen zuzulassen. Doch dann empfindet sie plötzlich trotzdem etwas – und zwar ausgerechnet für den Mann, bei dem sie es am wenigsten erwartet hat.

Seitenanzahl: 279
Preis: 8,99 EUR
ISBN: 978-3-492-30920-2
Verlag: Piper




Bereits in den Vorgängern der "Rosemary Beach"-Reihe haben wir Nan kennen gelernt und zugegebener Maßen hat sie sich mit ihrem Verhalten in kein gutes Licht gerückt und auch nicht darum bemüht, dies zu ändern. Ebenso Charaktere deren Geschichten wir schon miterleben durften, lassen kein gutes Blatt an ihr, bemühen sich jedoch darum, ihre Abneigung im Zaun zu halten, da ihr Bruder Rush trotz ihrer Fehltritte immer für sie da ist. 

Befehle entgegenzunehmen. Damit kam ich nur schwer klar. Eigentlich überhaupt nicht. Cope kam mit einem Killerblick in den Augen zu mir zurück. Er war stinkwütend auf mich. Da wartete ich lieber erst mal ab, was er zu sagen hatte, ehe ich zur Verteidigung überging.

Mein damaliger erster Eindruck von Nan, war der einer oberflächlichen Zicke, die jede positive Gefühlsregung versucht im Keim zu ersticken. Nur von wenigen Menschen hat sie bekommen was sie sich gewünscht, aber nie geäußert hat, weshalb Rushs Beziehung zu Blair für sie ein Dorn im Auge war. Eine Frau, die sich in ihren Augen zwischen die beiden stellt. Allerdings hat Rush Nan niemals hängen lassen, viel mehr waren es ihre Befürchtungen, die sie selbst dazu gebracht haben, sich von ihm zu distanzieren. 

Schon als Kind hatte ich nichts besser beherrscht, als meine Gefühle zu verbergen, damit niemand meinen wahren Seelenzustand erkannte.

Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es sich anfühlen muss, die offenkundige Ablehnung gegen die eigene Person zu durchleben. Obwohl die Männer von Rosemary Beach selbst Fehler begangen und letztendlich doch ihr Glück gefunden haben, so sind sie Nan gegenüber blind. Sie bemühen sich gar nicht hinter ihre eisige Fassade zu blicken oder haben den Versuch längst aufgegeben, was mir für sie sehr leid getan hat. 

Major scheint neben Rush jemand zu sein, der ihr wenigsten Ansatzweise das Gefühl von Wärme vermittelt, dabei scheint es allerdings so als wüsste er selber nicht, was er will. Sein ständiges hin und her mitzuverfolgen war nervenaufreibend und für Nan wieder ein Schlag ins Gesicht, trotzdem sie sich bemüht hat, seine offensichtlichen Geheimnisse zu akzeptieren und zu verdrängen. Für ihn scheint sie nur eine Zu- bzw. Ausflucht zu sein, ohne das Nan ahnt, dass sie hier nur Mittel zum Zweck ist. 

Böse Menschen wurden geschaffen, nicht geboren. Das war eine Tatsache, wie ich inzwischen wusste. Ich hatte es immer wieder miterlebt. Nan war eine zutiefst beschädigte und verletzte Frau. Gab es etwas Gefährlicheres? Ich bezweifelte es.

Mit seinem hin und her hat mich Major ganz schön zur Weißglut gebracht. Nans kalte Fassade entpuppt sich schnell als Schutzmauer, da sie im Leben schon viel zu oft verletzt wurde und diese Barriere ihr den Halt liefert, nicht in all ihrem Kummer zu versinken. Einerseits scheint Major Nan nur als lästige Pflicht anzusehen und dann keimt in ihm doch so etwas wie Interesse ihr gegenüber auf, bei dem er anscheinend selbst nicht weiß, ob dieses nur seinem Testosteronspiegel geschuldet ist oder doch an ihr als Person liegt. Seine Gefühlsregungen machen Nan für ihn zu einem Punchingball, mit dem er sich beschäftigt wenn er gerade Lust dazu hat und wieder links liegen gelassen wird, wenn seine Interessen in andere Bahnen gelenkt werden. Dabei bemüht er sich nicht einmal darum seine Lügen geschickt zu verpacken, was Nan noch einmal mehr vor Augen führt, dass sie bis auf Rush selbst keinen Halt und keine Beständigkeit im Leben hat. Zusammenhalt, Geborgenheit und Liebe zu erfahren sind ihre größten Wünsche, bekommt diese durch andere Paare immer wieder vor Augen geführt und dennoch sind alle blind für das, was in ihr verborgen liegt.

Cope gegenüber war ich erst skeptisch, denn auch er scheint Nan nur oberflächlich zu betrachten und spielt mit ihren Gefühlen. Er versucht sich ihr Vertrauen zu erschleichen und das auf einer Ebene, auf der sie schon viel zu oft verletzt wurde. Er übernimmt sozusagen Majors Part, allerdings mit sehr viel mehr Disziplin und Einfühlungsvermögen. 


Nan versteckt ihre Verletzlichkeit hinter einer Maske aus Überheblichkeit, ebenso wie sie durch ihr äußeres Erscheinungsbild, mit Souveränität und Selbstsicherheit zu überzeugen versucht. Mit ihrem Verhalten stößt sie die Menschen in ihrer Umgebung vor den Kopf. Dabei wünscht sie sich, trotz ihrer Schwächen akzeptiert und geliebt zu werden. Auch Cope versucht sie immer wieder von sich zu stoßen, doch dieser bleibt hartnäckig und kämpft um sie, sodass auch ihre Fassade langsam zu tauen beginnt, nur um festzustellen, dass sie erneut eine Schachfigur in einem Plan war. 

Wenn man möchte, dass alles wie am Schnürchen läuft, muss man selbst eingreifen, dass ist Cope dank Majors Unzuverlässigkeit klar geworden. Er braucht dringend antworten und hat vor, diese von Nan zu bekommen, egal, welche Mittel er dafür einsetzen muss. Niemals hätte er dabei gedacht, dass diese sture Frau ihn dabei wirklich um den Finger wickeln könnte.

Major verhält sich wie ein pubertärer Teenager, der nicht weiß, was er will. Anders als gedacht, ist er nicht so raffiniert in seiner Vorgehensweise Nan gegenüber. Sie durchschaut seine fadenscheinigen Ausreden, jedoch weiß sie nicht den Grund für seine sporadischen Interessensschübe an ihr, ebenso wenig wie Major sich seiner Gefühle ihr gegenüber klar wird.


Die Bücher von Abbi Glines sind für mich immer wieder eine spannende und abenteuerliche Reise, die ich nur zu gerne verfolge. Ich liebe es in eine Welt einzutauchen, die einem so vertraut vorkommt, weil wir die Protagonisten der vorangegangenen Bände weiter in ihrer Entwicklung verfolgen können. Sie erschließen sich alle zu einer großen Familie, die eben diese Werte vermitteln, wonach zu Beginn ein jeder gesucht hat: Liebe, Zusammenhalt und Wärme. 

Nan schien immer ein Außenseiter zu sein, was mir trotz ihrer Eigenschuld an dieser Situation sehr leid getan hat. Sie lebt inmitten von all dem, was sie sich wünscht und dennoch nicht hat. Sie ist immer wieder als Mittel zum Zweck missbraucht worden und hat mit ihren Gefühlen gespielt. Kann man es ihr da wirklich übel nehmen, wenn sie sich abschottet um sich selbst zu schützen? Das Leben hat ihr übel mitgespielt und dennoch scheinen weder Major noch Cope darauf Rücksicht zu nehmen. 

Major durchlebt hier eine Entwicklung die mir gut gefallen hat, auch wenn ich ihm gegenüber skeptisch bleibe und er mich hier des Öfteren, innerhalb von Sekunden, von Null auf Hundert gebracht hat. Wie heißt es so schön, manchmal wissen wir erst wie wichtig uns jemand ist, wenn wir ihn verlieren. An diesen Punkt angelangt verhält er sich dann allerdings endlich so, wie es von Anfang an richtig gewesen wäre. Cope hingegen ist zwar um einiges disziplinierter, dabei aber auch weniger wankelmütig. Er verfolgt sein Ziel ohne Rücksicht auf Verluste, denn in seinem Plan ist Nan nur eine Marionette. Die Autorin hat Nans Fassade hier zum rechten Zeitpunkt einen Knacks gegeben, welcher es Cope ermöglicht, dass erste Mal einen Teil ihres wahren Ichs zu erfassen. 

Lediglich eine Szene hat mir in seiner Ausarbeitung nicht gefallen, denn diese schien einfach zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Majors Auftrag soll auch sein Schicksal sein und für Nan eine Belastungsprobe ihrer Nerven. Eine Inszenierung, die wir augenscheinlich hautnah miterleben und bei der ich mich am Ende des Buches angekommen, gefragt habe, wie das möglich war.  

Nichts desto trotz war es schön, sich erneut in die von Abbi Glines geschaffene Welt entführen zu lassen und Nans wahres Ich zu erleben, das so lange verborgen war und von vielen missverstanden wurde.




Zur Autorin:

»Seit ich ein kleines Mädchen war, habe ich immer schon Geschichten geschrieben. In meinem Kopf entsteht eine Idee, und ich schreibe sie auf.«

Bevor Abbi Glines mit ihren »New Adult«-Romanen der internationale Durchbruch gelang, schrieb sie bereits zahlreiche Fantasy- und Jugendbücher. Viele ihrer Serien wie »Rosemary Beach«, die »Sea Breeze«-Reihe oder die »Vincent Boys« sind Bestseller. Ihre neue YA-Serie heißt »Field Party«, der erste Band »Until Friday Night – Maggie und West« erscheint bei Piper im Juni. Heute lebt die erfolgreiche Bestsellerautorin mit ihrem Mann und drei Kindern in Fairhope (Alabama).

Piper -



Weitere Bücher der Reihe:
Rush of Love
Band 01: "Verführt"

Band 02: "Erlöst"
Band 03: "Vereint"

Rush too Far

Band 04: "Erhofft"                                        *Rezension*

Band 05: "Twisted Perfection - Ersehnt"
Band 06: "Simple Perfection - Erfüllt"

Band 07: "Take a Chance - Begehrt"           *Rezension*
Band 08: "One more Chance - Befreit"        *Rezension*

Band 09: "You were Mine - Unvergessen"   *Rezension*

Band 11: "When I'm Gone - Verloren"
Band 12: "When You're Back - Gefunden"

Band 13: "The Best Goodbye - Ganz nah"  




Rosemary Beach
Novelle


















Weitere Bücher der Autorin:
Sea Breeze
Band 1: "Breathe - Jax & Sadie"                          *Rezension*
Band 3: "While it lasts - Cage & Eva"                   *Rezension*
Band 4: "Just for now - Preston & Amanda"          *Rezension*
Band 5: "Sometimes it lasts - Cage & Eva"          *Rezension*
Band 7: "Bad for you - Krit & Blythe"                   *Rezension*
Band 8: "Hold on tight - Dewayne & Sienna"         *Rezension*
Band 9: "Until the end - Rock & Trisha"               *Rezension*

     































Vincent Boys
Band 1: "Little Secrets - Vollkommen verliebt"
Band 2: "Little Lies - Vollkommen vertraut"
























Field Party

Band 1: "Maggie & West: Until Friday Night"  *Rezension*
Band 2: "Gunner & Willa: Under the Lights"
                erscheint am 01.02.2017





















Danke!







Original Titel:
Up in Flames

Original Cover

Dienstag, 27. Dezember 2016

REZENSION "Megan & Harley: Love hits harder" von Josie Charles


Ein neuer Auftrag führt die Journalistin Megan Clark in den Club Ivory. Schnell stellt sie fest, dass sie keineswegs über feierwütige Menschen recherchieren soll. Anstelle einer Tanzfläche findet sie einen Kampfkäfig vor, in dem der berühmt-berüchtigte MMA-Fighter Harley Jones geradeeinen Gegner K.o. schlägt. Obwohl Megan hin- und hergerissen ist, nimmt sie den Job an und taucht ein in einen Strudel aus Leidenschaft und Siegeswillen. Dabei stellt sie fest, dass Harley mehr ist als ein brutaler Schläger. Er trägt ein Geheimnis mit sich herum, das nicht nur für ihn eine Gefahr bedeutet. Ist Megans Liebe stark genug, um Harleys Herz zu gewinnen? Oder verliert sie ihn an seine dunkle Vergangenheit?


Seitenanzahl: 460
Preis: 0,99 EUR [E] ; 11,99 EUR [P]
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Die Atmosphäre im Ivory war geladen von Spannung und Brutalität, denn hier wollen die Menschen Blut fließen sehen, während die Männer im Ring der MMA auf den UFC hinarbeiten. Ich glaube keiner von uns kann sich davon freisprechen, etwas manchmal nur aufgrund oberflächlicher Betrachtungspunkte beurteilt zu haben. So geht es auch Megan die sich von jetzt auf gleich inmitten dieser Umgebung wiederfindet. Ihre Ablehnung dieser "Sportart" kann ich ihr auch gar nicht verübeln, ebenso wenig wie ihre anfängliche, auf Harley bezogene, Gegenwehr. Was ich ihr dabei allerdings sehr hoch anrechne ist, dass sie trotz dieser Vorbehalte die Augen nicht vor der Realität verschließt und sich eingestehen kann, einen Fehler begangen zu haben.

In sucum et sanguinem. In Fleisch und Blut

Harley ist einer dieser Männer, welcher in Megans Augen - auch Aufgrund ihrer Vorgeschichte - eben dieses klischeehafte Bild ausfüllt. Allerdings würde sich wohl niemand hinter seine Maske schauen lassen, bei einer Person, die gerade erst in sein Leben gestolpert ist. Erst im Laufe der Zeit bedeutet ihr Kennenlernen für beide, sich einander etwas zu öffnen, dabei jedoch weiterhin mit den größten Geheimnissen hinter dem Berg zu halten. Dieser Entwicklungsprozess zwischen den beiden hat mir sehr gut gefallen und hat gleichzeitig meine Neugier geschürt, da der MMA-Fighter immer mehr Seiten an sich zeigt, die berühren und das Bild was er uns im Kampf zeigt, Lüge straft. 

>>Ich kann einstecken<<, sage ich schnell und fange seinen Blick ein. Im selben Moment weiß ich, dass ich ihm gerade mit nur einem Satz viel mehr über mich verraten habe, als ich eigentlich wollte.

Eine meiner Lieblingsstellen waren Harley und Megan im Schneegestöber, obwohl uns diese Szene Harleys Geheimnis zwar nicht näher bringt, ist dieser Moment ein bedeutsamer zwischen unseren Protagonisten, der zeigt, dass Hass und Liebe näher beieinander liegen als man denkt. Ebenso Megs Hartnäckigkeit hat mir hier sehr gut gefallen, denn egal wie verletzend Harley sich ihr gegenüber auch verhalten mag, sie ist nicht gewillt, ihn weiterhin leiden zu lassen und dabei fest entschlossen ihn aus den Ketten seiner Vergangenheit zu befreien.
>>Das ist keine Lösung<<, sage ich leise. >>Ein Ausweg, aber keine Lösung. Und das weiß du selbst.<<

Im Käfig weichen Optimismus und Zuversicht einer kühlen und distanzierten Fassade, welche Harley auch seinem Trainer Julio und seinem Manager Luigi gegenüber an den Tag legt. Er wird zum Raubtier, welches mit Entschlossenheit und Präzision zuschlägt. Ein Bild, dass in Megans Augen eine ganz neue Frage aufwirft: Warum ist er Kämpfer geworden, wenn er doch eigentlich gegen Gewalt kämpfen wollte? Ihr eigentlicher Plan so viel Zeit mit Harley zu verbringen, damit ihm ihre Gegenwart gar nicht mehr auffällt, weicht einem anderen und präsentiert sich selbst als Zielscheibe in einem Arrangement, dessen Tragweite sie noch gar nicht erfasst hat.

>>Wir können immer noch gemeinsam kämpfen<<, flüstere ich. 

Ein spannender Showdown, der einen Sieg anmuten lässt, doch erst der Beginn einer Jagd zu sein scheint.



Megan beginnt an den Mann zu glauben, der Harley vor seiner Zeit als MMA-Fighter war und zwar als Cop, der sich gegen die bösen Jungs behauptet hat. Ihre Verbindung zu dem MMA-Kämpfer hingegen, beruht von Anfang an auf einer Lüge. Harley lernen wir als Mann kennen der Fehler verzeihen mag, doch was Meg nicht weiß, ist, wie stark seine Abneigung gegen ihren Berufsstamm ist. Wird sich ihre Hartnäckigkeit für Harley zu kämpfen auszahlen oder ist es genau diese, die den angehenden UFC-Fighter endgültig die Reißleine ziehen lässt? 

Harley gilt als der Unbesiegbare, doch woher nimmt er seine Motivation? Sein Lebenswandel vom guten Cop zum augenscheinlichen Bad Boy ist für Megan nicht nachvollziehbar. Obwohl er ihr gegenüber selbst verlautet unschlagbar zu sein, klingt es aus seinem Mund weniger überzeugend als einstudiert und auch die Aussichten auf Geld scheinen für ihn kein maßgebender Punkt zu sein, sowie seine Lebensumstände zeigen. Jeder Mensch hat eine Achillesferse und allem Anschein nach, hat man Harley genau dort gepackt.   


Josie Charles, verdeutlicht uns mit dem ersten Band ihrer Reihe "Love hits harder", dass die offensichtlichsten Dinge einen viel tiefer gehenden Wert haben. Es ist einfach, die Männer im Ring als brutal abzustempeln, schließlich verdienen sie ihr Geld damit, andere krankenhausreif zu schlagen, doch es ist viel schwerer hinter diese Fassade zu blicken und den Menschen zu sehen, der sich dahinter verbirgt. 

Die Interaktion unserer Protagonisten war schön mitzuverfolgen, denn wir erleben hier hautnah, wie beide ihre mühsam errichtete Deckung Stück für Stück fallen lassen und dem unbeschwerten Teil ihrer selbst wieder mehr Raum ermöglichen. Dabei sind die Gefühle sowohl von Harley als auch von Megan durchweg nachvollziehbar, denn beide erhalten hier eine Stimme die uns ermöglicht die Medaille von beiden Seiten zu betrachten. 

Jasper und Ellie sind für Megan eine wichtige Stütze, die ihr durch eine schwere Zeit geholfen haben. Gut gemeint, ist allerdings nicht immer gut gemacht, denn Megan hat durch eine Lüge ihrer Freunde zwar neuen Mut gefasst, diesen aber auf einer falschen Grundlage aufgebaut.

Ein Detail in dieser Geschichte hat mir in seiner Ausarbeitung jedoch nicht ganz so gut gefallen. Denn obwohl Meg es sich zur Aufgabe gemacht hat, Harleys Geheimnisse aufzudecken, so hat sie auf einmal eine Richtung eingeschlagen, die ich als Leser nicht nachvollziehen konnte, da in meinen Augen kein derartiger Denkanstoß geliefert wurde. So befand ich mich gefühlt von jetzt auf gleich auf einem neuen Weg ohne zu wissen, wie ich dort überhaupt hingekommen bin. Nichts desto trotz bin ich sehr gespannt auf den zweiten Band der beiden und freue mich neben Megan und Harley, auch auf ein Wiedersehen mit Sally und Dale.





Über die Autorin:

Josie Charles stammt aus einer mittelgroßen deutschen Stadt. Früh entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben. Sie würde sich selbst als Romantikerin bezeichnen und hat eine Schwäche für schwierige Typen und mutige Frauen - trotzdem hat es eine ganze Weile gedauert, bis sie den Mut fand, ihren ersten romantischen Roman zu veröffentlichen. Mit fast dreißig hat sie beschlossen, dass die Zeit reif ist. Für Leser und alle anderen ist sie auf Facebook jederzeit zu erreichen und freut sich über Rückmeldungen aller Art.

Josie Charles ist ein Pseudonym.

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Weitere Bücher der Autorin:
Sammelband mit allen 3 Bänden (auch je einzeln erhältlich)

Band 1: "Das Gegenteil von Romeo"
Band 2: "
Ich liebe dich lieber nicht"
Band 3: "
Blackwell - Kein Wintermärchen"
















Die Orange-County-Reihe






















Danke!
Josie Charles

Samstag, 24. Dezember 2016

REZENSION "Plötzlich Banshee" von Nina MacKay



Eine tollpatschige Todesfee und ihr Versuch, die Welt zu retten

Alana ist eine Banshee, eine Todesfee der irischen Mythologie. Sie sieht über dem Kopf jedes Menschen eine rückwärts laufende Uhr, die in roten Ziffern die noch verbleibenden Monate, Tage, Stunden und Minuten seiner Lebenszeit anzeigt. Da Banshees in dem Ruf stehen, Unglück zu bringen, bleibt sie lieber für sich. Allerdings gestaltet sich das gar nicht so einfach, denn Alana kreischt automatisch in bester Banshee-Manier wie eine Sirene los, wenn ihr ein Mensch begegnet, der in den nächsten Tagen sterben wird. Doch dann tauchen in Santa Fe mehrere Leichen auf, die Alana ins Visier des attraktiven Detectives Dylan Shane geraten lassen. Kann sie das Geheimnis der dunklen Sekte lüften, die scheinbar magische Wesen sammelt? Und werden sowohl Detective Shane als auch ihr bester Freund Clay den Kontakt mit Alana überleben?


Seitenanzahl: 393
Preis: 15,00 EUR

ISBN: 978-3-492-70393-2
Verlag: Piper




Die 20-jährige Alana ist kratzbürstig, schlagfertig und spricht offen aus, was sie denkt. Damit strapaziert sie nicht nur die Geduld und die Belastbarkeit von Detective Dylan Shanes Nerven, er amüsiert sich zugleich auch über ihre tollpatschige und temperamentvolle Art, da die High-Heels-liebende junge Frau, kein Fettnäpfchen auslässt und das Unglück nahezu magisch anzuziehen scheint.


Das Leben ist endlich und ich habe mich schon das ein um das andere Mal gefragt, wie es wäre, zu wissen, wie lange man noch zu leben hat. Alana hat diese Fähigkeit, allerdings nur auf andere bezogen. Sie sieht die verbleibende Lebenszeit eines jeden Menschen. Eine Fähigkeit die wie man hier erlebt, Vor- und Nachteile mit sich bringt, denn einerseits nutzt Alana dieses Wissen um Menschen zu retten, deren Zeit fast abgelaufen ist, indem sie versucht ihr Umfeld zu analysieren und die vermeintliche „Gefahrenquelle“ zu entschärfen. Jeder Mensch trifft eigenständige Entscheidungen, die sich auf seine Lebenszeit auswirken, ebenso wie die äußeren Einwirkungen. 

Gott, auf was hatte er sich da eingelassen? Wie unprofessionell konnte man sein? Eine Kaffeeschlacht! War er eigentlich noch bei Sinnen? Okay, das war eine rhetorische Frage. Alana McClary brachte ihn um den Verstand.

Eine Mordserie in Santa Fe versetzt die ganze Stadt in Alarmbereitschaft und auch Alana muss sich endlich eingestehen, dass sie kein normaler Mensch ist und auch ihre Freunde diesbezüglich einige Geheimnisse vor ihr gehütet haben. Gemeinsam mit dem Police Department ermitteln sie in den Mordfällen, nur dass Alana und ihre Freunde die magische Komponente außen vor lassen, denn keiner ahnt etwas von den himmlischen Wesen, die zahlreich in ihrer Mitte vertreten sind. 

Alana wird hier einiges abverlangt, denn sie muss nicht nur die Ruhe und einen kühlen Kopf bewahren, als die Lebensuhr ihres besten Freundes auf einmal rasant an Zeit verliert, sondern auch noch erfahren, dass der Tot ihrer besten Freundin Ava vor ein paar Monaten der Beginn etwas viel Größerem war. Hinzukommend das ihr „Detective Sockenschuss“ auch noch ihre Gefühle aufmischt, scheint das Chaos perfekt, da dieser Dickkopf von Mann eine Ablenkung ist, die Alana zurzeit gar nicht gebrauchen kann. Ihr einziger Lichtblick scheint ihr 21ster Geburtstag, welcher für eine Banshee eine besondere Bedeutung hat.

>>Ist irgendwas? Haben dir die Würstchen etwas Angst eingejagt? Ein Allergieschock?<< Missbilligend sah Alana zu ihm auf. >>Wirklich sehr witzig. Bist du jetzt im Komikermodus oder wie?<< >>Geladen und entsichert<<, grinste Dylan.

Morgan ist ihrer Entführung und damit ihrem Tod, dank Clay entkommen, sie scheint einiges Licht ins Dunkel bringen zu können, hat dabei allerdings auch ihr eigenes Päckchen zu tragen. Die Last eines Familienerbes, die Ermordung einer Bezugsperson und ihre Krankheit. Sie liefert wichtige Anhaltspunkte, welche jedoch keine konkrete Spur erkennen lassen.

Clay ist ein quirliges Kerlchen. Egal was auch passiert, er strahlt Lebensfreude aus und weiß jede Situation mit seinen neckenden Sprüchen aufzulockern. Dylan ist ihm ein Dorn im Auge, weshalb es zwischen den beiden Männern oft zu einem verbalen Hahnenkampf kommt, bei dem Clay sein Glück überstrapaziert und den dunkeln Mächten dabei genau in die Finger zu spielen scheint. Sein Temperament macht ihn berechenbar, doch seine Gefühle für Alana stellen eine Schwachstelle da, die ein jeder unterschätzt. 


Wenn ich die einzige Hoffnung der Menschheit war, sollte die sich lieber warm anziehen. Ich meine, niemand legt sich so oft auf die Schnauze wie ich! Wie sollte das gut gehen?

Der Plan der dunklen bezieht sich auf die magischen Wesen, hat allerdings fatale Folgen für die Menschheit. Es bedarf einem besonders seltenen magischen Wesen um das Ritual des Dián Mawr zu vervollständigen, doch ebenso wie Alana und ihre Freunde, haben auch die dunklen einen Plan B und in diesem spielt die junge Banshee eine Rolle, die sie bis zum Ende nicht als Möglichkeit in Betracht gezogen hat. 

Wer steckt hinter den Morden? Welches Ziel wird verfolgt? Die dunklen scheinen Alana und ihren Freunden immer ein Schritt voraus zu sein und die Mitglieder von Petrus Army scheinen ihre Augen und Ohren überall zu haben. Wird Alana Clay, trotz ihrem Hang jegliches Unglück anzuziehen, retten können? Werden sie den Plan der dunklen vereiteln und die Menschheit beschützen? Ein Buch voller Spannung, Abenteuer, welches mit einem Quäntchen Magie für mich zu einem Lesehighlight erwachsen ist.


Alana redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, getreu dem Motto: Wie kann ich wissen was ich denke, bevor ich höre was ich sage. Dennoch ist sie eine durchweg herzliche Person, die trotz ihrer kleineren Eskapaden nie die Hoffnung und Zuversicht verliert. 

Während Dylans Zusammenarbeit mit Alana bekommt er so einiges geboten, seien es die rekordverdächtigen Anhäufungen von Unfällen in ihrer Nähe, ihre vermeintliche Würstchen-Allergie oder, dass diese Frau anscheinend zwei linke Füße besitzt. Selbst ein Knock out durch sie schreckt den Detective nicht ab, er weiß, dass die Privatdetektivin etwas zu verbergen hat, allerdings ahnt er nicht, dass die Mordserie in Santa Fe zur weltweiten Bedrohung erwächst und auch seine Lebensuhr bereits den Countdown seiner letzten Lebensstunden zählt.


Nina MacKay hat mich mit „Plötzlich Banshee“ voll und ganz begeistert. Obwohl diese Geschichte einige fantastische Elemente beinhaltet, so steht in meinen Augen, die Freundschaft im Vordergrund, ebenso wie du Botschaft, das Andersartigkeit, kein Grund dafür ist, sich zu schämen oder zu verstecken. Insbesondere mit der Protagonistin Alana ist der Autorin ein liebenswerter Charakter gelungen, den ich nicht mehr vergessen werde. Sie ist flippig und vorlaut, dabei aber immer natürlich und auf den Schutz ihrer Freunde bedacht. 

Die Feen und Elfen der Geschichte lernen wir zwar nur oberflächlich kennen und erhalten nur wenig Einblick auf ihre Fähigkeiten, die Hintergrundgeschichte dieser Wesen hingegen – die um einiges Interessanter ist – wird immer weiter aufgearbeitet, bis uns zum Schluss sämtliche Details offen liegen. 

Ebenso die Konflikte, denen unsere Charaktere ausgesetzt waren, sind gut gewählt worden, gleichsam wie die dadurch hervorgerufenen Reaktionen. Eine tiefe Freundschaft erweist sich augenscheinlich als Fassade purer Berechnung und Alanas Fähigkeiten werden für sie zu einer Zerreisprobe zwischen einer Person, die für sie schon immer die einzige Familie war. Auch die Konfrontation zwischen Alana und Brianna war interessant. Obwohl ich Alanas Zurückhaltung ihr gegenüber vollkommen nachvollziehen kann, so war Briannas Erklärung ebenso plausibel. Für die junge Banshee hat es den Anschein, als wäre Brianna damals den einfachsten Weg gegangen, doch nach ihrem Einsatz und selbstlosen Handeln zu urteilen, war dies der schwerste Weg um Alana die nötige Sicherheit zu gewährleisten.

Dylan ist ein verschlossener Charakter, der Alana verbal zwar auf Augenhöhe begegnet, dennoch aber recht undurchschaubar ist. Der Grund seines Verhaltens wird hinterher von einer anderen Person offen gelegt, hier hätte ich es zwar schöner gefunden, wenn Dylan selbst derjenige gewesen wäre, der uns einen tieferen Einblick zu seiner Person erlaubt hätte, ebenso wie ich seine Reaktion auf die Offenbarung von Alanas Geheimnis gerne mitverfolgt hätte, anstatt eine „Stellungnahme“ Alanas dazu, dennoch finde ich, hat dieses Buch die volle Bewertungspunktzahl verdient.

Das Ende ist dramatisch, hat mich aufatmen lassen und ist ein Happy End der anderen Art. Die Geschichte habe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet, ebenso wie Alana die auf das Glück eines neu wachsenden vierblättrigen Kleeblatts hofft.




Über die Autorin:

Nina MacKay, geboren irgendwann in den ausgeflippten 80er Jahren, arbeitet als Marketing Managerin (wurde aber auch schon im Wonderwoman-Kostüm im Südwesten Deutschlands gesichtet). Außerhalb ihrer Arbeitszeiten erträumt sie sich eigene Welten und führt imaginäre Interviews mit ihren Charakteren. Gerüchten zufolge hat sie früher als Model gearbeitet und einige Misswahlen auf der ganzen Welt gewonnen. Schreiben ist und war allerdings immer ihre größte Leidenschaft.

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- Piper -



Weitere Bücher der Autorin:
"Rotkäppchen und der Hipster-Wolf"
"
Queen on Heels"


Danke!