Ein neuer Auftrag führt die Journalistin Megan Clark in den Club Ivory. Schnell stellt sie fest, dass sie keineswegs über feierwütige Menschen recherchieren soll. Anstelle einer Tanzfläche findet sie einen Kampfkäfig vor, in dem der berühmt-berüchtigte MMA-Fighter Harley Jones geradeeinen Gegner K.o. schlägt. Obwohl Megan hin- und hergerissen ist, nimmt sie den Job an und taucht ein in einen Strudel aus Leidenschaft und Siegeswillen. Dabei stellt sie fest, dass Harley mehr ist als ein brutaler Schläger. Er trägt ein Geheimnis mit sich herum, das nicht nur für ihn eine Gefahr bedeutet. Ist Megans Liebe stark genug, um Harleys Herz zu gewinnen? Oder verliert sie ihn an seine dunkle Vergangenheit?
Seitenanzahl: 460
Die Atmosphäre im Ivory war geladen von Spannung und Brutalität, denn hier wollen die Menschen Blut fließen sehen, während die Männer im Ring der MMA auf den UFC hinarbeiten. Ich glaube keiner von uns kann sich davon freisprechen, etwas manchmal nur aufgrund oberflächlicher Betrachtungspunkte beurteilt zu haben. So geht es auch Megan die sich von jetzt auf gleich inmitten dieser Umgebung wiederfindet. Ihre Ablehnung dieser "Sportart" kann ich ihr auch gar nicht verübeln, ebenso wenig wie ihre anfängliche, auf Harley bezogene, Gegenwehr. Was ich ihr dabei allerdings sehr hoch anrechne ist, dass sie trotz dieser Vorbehalte die Augen nicht vor der Realität verschließt und sich eingestehen kann, einen Fehler begangen zu haben.
In sucum et sanguinem. In Fleisch und Blut
Harley ist einer dieser Männer, welcher in Megans Augen - auch Aufgrund ihrer Vorgeschichte - eben dieses klischeehafte Bild ausfüllt. Allerdings würde sich wohl niemand hinter seine Maske schauen lassen, bei einer Person, die gerade erst in sein Leben gestolpert ist. Erst im Laufe der Zeit bedeutet ihr Kennenlernen für beide, sich einander etwas zu öffnen, dabei jedoch weiterhin mit den größten Geheimnissen hinter dem Berg zu halten. Dieser Entwicklungsprozess zwischen den beiden hat mir sehr gut gefallen und hat gleichzeitig meine Neugier geschürt, da der MMA-Fighter immer mehr Seiten an sich zeigt, die berühren und das Bild was er uns im Kampf zeigt, Lüge straft.
>>Ich kann einstecken<<, sage ich schnell und fange seinen Blick ein. Im selben Moment weiß ich, dass ich ihm gerade mit nur einem Satz viel mehr über mich verraten habe, als ich eigentlich wollte.
Eine meiner Lieblingsstellen waren Harley und Megan im Schneegestöber, obwohl uns diese Szene Harleys Geheimnis zwar nicht näher bringt, ist dieser Moment ein bedeutsamer zwischen unseren Protagonisten, der zeigt, dass Hass und Liebe näher beieinander liegen als man denkt. Ebenso Megs Hartnäckigkeit hat mir hier sehr gut gefallen, denn egal wie verletzend Harley sich ihr gegenüber auch verhalten mag, sie ist nicht gewillt, ihn weiterhin leiden zu lassen und dabei fest entschlossen ihn aus den Ketten seiner Vergangenheit zu befreien.
>>Das ist keine Lösung<<, sage ich leise. >>Ein Ausweg, aber keine Lösung. Und das weiß du selbst.<<
Im Käfig weichen Optimismus und Zuversicht einer kühlen und distanzierten Fassade, welche Harley auch seinem Trainer Julio und seinem Manager Luigi gegenüber an den Tag legt. Er wird zum Raubtier, welches mit Entschlossenheit und Präzision zuschlägt. Ein Bild, dass in Megans Augen eine ganz neue Frage aufwirft: Warum ist er Kämpfer geworden, wenn er doch eigentlich gegen Gewalt kämpfen wollte? Ihr eigentlicher Plan so viel Zeit mit Harley zu verbringen, damit ihm ihre Gegenwart gar nicht mehr auffällt, weicht einem anderen und präsentiert sich selbst als Zielscheibe in einem Arrangement, dessen Tragweite sie noch gar nicht erfasst hat.
>>Wir können immer noch gemeinsam kämpfen<<, flüstere ich.
Ein spannender Showdown, der einen Sieg anmuten lässt, doch erst der Beginn einer Jagd zu sein scheint.
Megan beginnt an den Mann zu glauben, der Harley vor seiner Zeit als MMA-Fighter war und zwar als Cop, der sich gegen die bösen Jungs behauptet hat. Ihre Verbindung zu dem MMA-Kämpfer hingegen, beruht von Anfang an auf einer Lüge. Harley lernen wir als Mann kennen der Fehler verzeihen mag, doch was Meg nicht weiß, ist, wie stark seine Abneigung gegen ihren Berufsstamm ist. Wird sich ihre Hartnäckigkeit für Harley zu kämpfen auszahlen oder ist es genau diese, die den angehenden UFC-Fighter endgültig die Reißleine ziehen lässt?
Harley gilt als der Unbesiegbare, doch woher nimmt er seine Motivation? Sein Lebenswandel vom guten Cop zum augenscheinlichen Bad Boy ist für Megan nicht nachvollziehbar. Obwohl er ihr gegenüber selbst verlautet unschlagbar zu sein, klingt es aus seinem Mund weniger überzeugend als einstudiert und auch die Aussichten auf Geld scheinen für ihn kein maßgebender Punkt zu sein, sowie seine Lebensumstände zeigen. Jeder Mensch hat eine Achillesferse und allem Anschein nach, hat man Harley genau dort gepackt.
Josie Charles, verdeutlicht uns mit dem ersten Band ihrer Reihe "Love hits harder", dass die offensichtlichsten Dinge einen viel tiefer gehenden Wert haben. Es ist einfach, die Männer im Ring als brutal abzustempeln, schließlich verdienen sie ihr Geld damit, andere krankenhausreif zu schlagen, doch es ist viel schwerer hinter diese Fassade zu blicken und den Menschen zu sehen, der sich dahinter verbirgt.
Die Interaktion unserer Protagonisten war schön mitzuverfolgen, denn wir erleben hier hautnah, wie beide ihre mühsam errichtete Deckung Stück für Stück fallen lassen und dem unbeschwerten Teil ihrer selbst wieder mehr Raum ermöglichen. Dabei sind die Gefühle sowohl von Harley als auch von Megan durchweg nachvollziehbar, denn beide erhalten hier eine Stimme die uns ermöglicht die Medaille von beiden Seiten zu betrachten.
Jasper und Ellie sind für Megan eine wichtige Stütze, die ihr durch eine schwere Zeit geholfen haben. Gut gemeint, ist allerdings nicht immer gut gemacht, denn Megan hat durch eine Lüge ihrer Freunde zwar neuen Mut gefasst, diesen aber auf einer falschen Grundlage aufgebaut.
Ein Detail in dieser Geschichte hat mir in seiner Ausarbeitung jedoch nicht ganz so gut gefallen. Denn obwohl Meg es sich zur Aufgabe gemacht hat, Harleys Geheimnisse aufzudecken, so hat sie auf einmal eine Richtung eingeschlagen, die ich als Leser nicht nachvollziehen konnte, da in meinen Augen kein derartiger Denkanstoß geliefert wurde. So befand ich mich gefühlt von jetzt auf gleich auf einem neuen Weg ohne zu wissen, wie ich dort überhaupt hingekommen bin. Nichts desto trotz bin ich sehr gespannt auf den zweiten Band der beiden und freue mich neben Megan und Harley, auch auf ein Wiedersehen mit Sally und Dale.
Über die Autorin:
Josie Charles stammt aus einer mittelgroßen deutschen Stadt. Früh entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben. Sie würde sich selbst als Romantikerin bezeichnen und hat eine Schwäche für schwierige Typen und mutige Frauen - trotzdem hat es eine ganze Weile gedauert, bis sie den Mut fand, ihren ersten romantischen Roman zu veröffentlichen. Mit fast dreißig hat sie beschlossen, dass die Zeit reif ist. Für Leser und alle anderen ist sie auf Facebook jederzeit zu erreichen und freut sich über Rückmeldungen aller Art.
Josie Charles ist ein Pseudonym.
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Weitere Bücher der Autorin:
Sammelband mit allen 3 Bänden (auch je einzeln erhältlich) Band 1: "Das Gegenteil von Romeo" Band 2: "Ich liebe dich lieber nicht" Band 3: "Blackwell - Kein Wintermärchen" |
Die Orange-County-Reihe
Band 1: "Tief wie das Meer"
Band 2: "Endlos wie das Meer"
Danke!
Josie Charles
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