Dienstag, 16. September 2014

REZENSION "Everflame Feuerprobe" von Josephine Angelini

Liebe schmerzt. Welten kollidieren. Feuer tötet.


Feuerrote Locken, unglücklich verliebt und so ziemlich gegen alles allergisch, was es gibt: Lily Proctor ist 17 und die Außenseiterin an der Highschool von Salem. Lily wünscht sich nichts mehr, als von hier zu verschwinden und findet sich in einem furchterregenden anderen Salem wieder, in dem mächtige Frauen herrschen. Die stärkste und grausamste dieser »Crucible« ist Lillian. Sie ist Lily wie aus dem Gesicht geschnitten. Sind Lilys Allergien und Fieberschübe tatsächlich magische Kräfte und ist sie selbst eine Hexe? In einem Strudel aus gefährlichen Machtkämpfen und innerer Zerrissenheit, begegnet Lily sich selbst und einer unerwarteten Liebe.

Seitenanzahl: 480
Preis: 19,99 EUR
ISBN: 978-3-7915-2630-0
Verlag:
 Dressler



Cover:

Der schwarze Hintergrund passt wunderbar zu der flammenähnlichen Pflanze. Auch die Rauchschwaden, die am Rande des Covers zu sehen sind verleihen dem ganz noch mehr Eleganz. Ein wunderschönes Cover und ein Blickfang für jedes Bücherregal.


Meinung:

Der Gedanke einmal in eine andere Welt einzutauchen ist sicherlich jedem schon einmal gekommen. Wenn man dann noch vom besten Freund enttäuscht wurde, weil er eine Seite von sich gezeigt hat, die man so gar nicht an ihm kennt und auch nicht erwartet hätte, wird der Gedanke noch verlockender. Tristan hat selbst mich erstaunt. Wie kann ein junger Mann, der sich so hingebungsvoll um seine Freundin kümmert und ihr nicht nur bei ihrer Krankheit sondern auch mit den blöden Sprüchen ihrer Mitschüler zur Seite steht, sich so wenig um die Gefühle anderer scheren?

Ihre Krankheit, die Enttäuschung über Tristan und der Kummer um ihre Mutter lässt Lily verzweifeln, wieso nicht ja zu ihrer inneren Stimme sagen und sich in eine neue Welt führen lassen? Genau das macht Lily, ungeahnt dessen, dass ihr Wunsch auch wirklich in Erfüllung geht. 

Die Idee in einer Welt zu sein, fern vom Alltag ist schön. Wird diese aber Realität weiß auch Lily nicht mehr so recht ihre Gefühle einzuordnen. Als sie dann auch noch Gesichtern begegnet die ihr vertraut sind, ist die Verwirrung komplett. Ich an Lilys stelle würde auch meinen geistigen Zustand in Frage stellen. Spätestens dann, wenn ich mir selber gegenüber stehe. Die Flucht scheint erst einmal die einzige Möglichkeit das Geschehene zu verarbeiten, doch ist es genau das, was ihr anderes Ich möchte. Sie läuft gerade Wegs Rowan in die Arme, doch dieser weis natürlich nichts von der zweiten Lily und die Erfahrungen die er mit Lilian gemacht hat, sind gerade zum Schluss ihrer Verbindung alles andere als positiv.

Rowan kann ich es nicht verübeln, dass er so erbost auf Lily reagiert hat. Es ist leichter sich damit abzufinden in einer anderen Dimension zu sein, die deutlich erkennen lässt, dass man in der Zeit zurückgereist ist,  als in seiner Zeit jemandem zu begegnen der einer gehassten Person in allen Einzelheiten gleicht. An Rowans Stelle hätte ich Lily auch kein Wort geglaubt und auch nachdem sich die beiden näher kennen lernen kann man Rowan seine beibehaltene Skepsis nicht verübeln. Wer würde nicht jede sich zeigende Übereinstimmung der beiden auf Abstand gehen lassen? Vorsicht ist manchmal besser als Nachsicht. Doch Rowan lockert seine Fassade und öffnet sich ein Stück weit für die neue Lily.
>>Hast du schlafen können?<< >>Nein.<< Sie hörte ihn etwas murmeln und beschloss, ihm zuvorzukommen, bevor er ihr wieder eine Standpauke hielt. >>Aber mein Hintern schon. Der hat die ganze Nacht geschlafen wie ein Stein.<< >>Nun, anscheinend hat dein Hintern mehr Verstand als du.<<
Lilian wird vom Volk der Außenländer verachtet. Ich finde es verwerflich, dass Magie als einziges Mittel gelten darf. Wissenschaft und Ärzte sind ein Tabu und wer gegen diese Regeln verstößt wird gehängt. Doch viele Menschen sind auf die Wissenschaft und die Ärzte angewiesen, gerade wenn es darum geht Krankheiten zu heilen, Magie können nicht viele praktizieren und das bedeutet für viele den Tod. Der Hass der Außenländer gegenüber Lilian ist so groß, dass sie ihr Verhalten nicht einmal hinterfragen. Auch in Lily wächst die Ablehnung zu ihrem anderen ich. Zugegeben, Lilians Verhalten spricht nicht gerade für sie und auch die Leute die hinter Lily her sind, werfen kein gutes Licht auf Lilian. Auf ihrer Flucht mit Rowan macht sie jedoch auch allerlei Entdeckungen, die sie staunen lassen.

>>Was ist was?<<, knurrte Rowan. >>Habe ich dir nicht gerade gesagt, dass du den Kopf unten halten sollst?<< >>Die Bäume, Rowan. Ich flippe aus - die Dinger leuchten.<< >>Ja<<, sagte er und schien sich über Lilys Verblüffung zu amüsieren. 

Im Laufe des Buches habe ich mir immer wieder die Frage gestellt ob Lilian gut oder böse ist. Sie hat etwas erlebt, dass sie geprägt hat und dadurch Entscheidungen getroffen, die nicht erklärbar aber sicherlich auch nicht unbedacht sind. In einem Kampf zwischen Lilian und ihren Leuten gegen die Außenländer muss Lily sich beweisen. Ihr Kraft wird auf die Probe gestellt, in dem sie direkt die größte Hürde nehmen muss. Eine Hürde, dessen Ausgang ungewiss ist, sowohl für sie als auch für die Außenländer. Doch zwei Dinge geben ihr den nötigen halt - Rowan und die Aussage ihrer Mutter, dass ihre Schwester Juliet sie immer lieben wird, egal in welcher Welt sie sich auch befinden mag.






Charaktere:

Lily leidet immer wieder an Anfällen, die von Mal zu Mal schlimmer werden und ihr Leben gefährden. Nicht einmal die Ärzte können sagen, was sie hat und wodurch genau die Anfälle ausgelöst werden. Als sie in eine andere Dimension gelangt bekommt sie endlich Antworten auf ihre Fragen und merkt schon bald, dass es jemanden gibt der sehr genau weiß, was Lily fehlt und was sie braucht.

Rowan fällt es schwer Vertrauen zu fassen, nachdem man dieses schwer verletzt hat. Doch wenn er sie erst einmal geöffnet hat, ist er ein Freund der sich mit Leib und Seele für das richtige einsetzt, ungeachtet dessen, wie es für ihn selber ausgehen mag. 


Schreibstil:

Josephine Angelini hat mit "Everflame" einen wundervollen Auftakt einer neuen Reihe gestartet. 
Sehr schön finde ich es, dass die Sichtweisen zwischendurch wechseln, sodass man immer ein Stück weit informiert ist, welche Informationen die Gegner bereits haben und dennoch nicht den genauen Plan kennt.
Nicht nur, dass die Autorin eine wunderschöne und spannende Geschichte geschrieben hat. Sie hat außerdem mit der Liebe zum Detail überzeugt und ganz eigene Wesen wie beispielsweise die "Wirker" erschaffen. 
Die Gewissenskonflikte der Charaktere waren gut und vor allem nachvollziehbar dargestellt.

"Everflame Feuerprobe", der erste Teil einer vielversprechenden Trilogie, die der "Göttlich"Trilogie  bisher in nichts nachsteht. Josephine Angelini möchte uns Leser von dem Charakter "Lily" überzeugen und genau das hat sie bei mir geschafft.


Bewertung:




Zur Autorin:


Josephine Angelini wurde als jüngstes von acht Kindern in Massachusetts/USA geboren und lebt heute mit ihrem Ehemann, einem Drehbuchautor, und drei Katzen in Los Angeles. Sie hat an der Tisch School of the Arts in New York Angewandte Theaterwissenschaft mit den Schwerpunkten „Antike tragische Helden“ und „Griechische Mythologie“ studiert. Josephine Angelini veröffentlichte mit der „Göttlich“-Trilogie ihr erfolgreiches Debüt. 

- Dressler -






Folgebände
















4 Kommentare:

  1. sGanz deiner Meinung :)
    Nur schade, dass sie dieses verdammte(Tschuldigung =D) Cover geändert haben.Da hab ich echt die Krise gekriegt..

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    1. ^^ Da sagst du was, ich meine beiden Bände nebeneinander geben ja jetzt ein schönes "Gesamtbild" ab, aber trotzdem gefällt mir die alter Version allein schon von der Farbgestaltung und der Symbolik besser, aber es kommt ja auf den Inhalt an, auch wenn eine optisch gleiche Reihe schön wäre =)

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    2. Ja das stimmt. Im Endeffekt sollte man sich über sowas kleines nicht aufregen;)

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  2. Hey also ich Weiss nicht wieso ich das.nicht auf die reihe kriege aber wie kann ich dir folgen? Haha :)

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