Montag, 7. Juli 2014

REZENSION "Die Tränen der Rose" von Claire Gavilan


Um ihren Liebeskummer zu vergessen, fährt die Designerin Rose Martin mit ihrer besten Freundin Enora in das kleine bretonische Dorf Erdeven. Dort beginnen sie düster-erotische Träume zu quälen. Als der Mann aus ihren Träumen plötzlich leibhaftig vor ihr steht, muss sie erkennen, dass er nur ein einziges Ziel hat: sie zu töten! Denn gemeinsam mit ihr wurde er vor zweitausend Jahren mit einem schrecklichen Fluch belegt. Ein Fluch, der nun gebrochen werden soll.

Seitenanzahl: 402
Preis: 10,95 EUR
Verlag: Dryas







Cover:

Noch bevor ich wusste worum es inhaltlich in dem Buch ging, war ich so begeistert von dem Buch, dass ich es unbedingt lesen wollte. Die Blumenranken bilden einen wunderschönen Rahmen. Die junge Frau mit ihren tollen roten Haaren blickt erwartungsvoll zu den hinter ihr stehenden Mann der sowohl düster als auch anziehend wirkt mit seinen blauen Augen.


Meinung:

Rose träumt immer wieder von einem Mann, dem sie wenig später leibhaftig gegenüber steht. Schon bald stellt sich raus, dass es nicht Träume sonder Erinnerungen an vergangene Zeiten sind. Alan zieht Rose immer wieder magisch an, doch auf den beiden liegt ein Fluch, der Alan dazu bringt Rose immer wieder aufs neue zu töten. Ich kann Rose Angst sehr gut nachvollziehen. Sie liebt Alan und weiß das er gezwungen wird sie zu töten, dadurch wird ihre Liebe immer wieder von einem Schatten überdeckt, denn keiner der beiden weiß wann die Morrigan wieder Besitz von ihm ergreifen wird.
Alan tut mir leid, dazu verflucht zu sein den Menschen den man mehr als sein eigenes Leben liebt immer wieder töten zu müssen ist eine sehr schwere Last, doch noch viel schlimmer für ihn ist es, Rose Angst in ihren Augen zu sehen, was ihm jedes mal einen starken Stich versetzt. 

Er zog Rose in seinen Arm, deutete gen Himmel und sagte etwas auf Bretonisch. "Wir werden unseren Sternen folgen", übersetzte sie seine Worte.

Rose kann sich nur sehr wenig an die letzten zweitausend Jahre erinnern und ihre Erinnerungen kommen auch nur bruchstückhaft zurück. Ihr Zerrissenheit kann ich gut nachempfinden. Einerseits möchte sie die Erinnerungen an die vielen Tode durch Alans Hand nicht zurückerhalten, andererseits möchte sie gerne wissen, warum sie mit einem Fluch belegt wurden und vor allem was in dem Jahr 1913 passiert ist, das sowohl Enora als auch Alan einen entsetzen Ausdruck auf das Gesicht treibt, sobald es nur erwähnt wird. 

Rose die sich damals gewünscht hat ihre Erinnerungen von Enora nicht mehr zurückzuerhalten kämpft nun umso mehr zu erfahren was alles passiert ist, weshalb es zu Rose und Alan des öfteren zu Streitigkeiten kommt und sie voreinander weglaufen. Obwohl ich beide sehr gut verstehen kann fand ich doch, dass sie zu oft voreinander weggelaufen sind. Anstatt das Thema zu wechseln und einfach zu schweigen flüchten die beiden immer wieder und bringen sie des öfteren in Gefahr.

Glynis ist ein toller Charakter in dieser Geschichte. Sie ist zwar der Grund warum der Fluch ausgesprochen wurde aber dennoch ist klar das sie ein guter Mensch ist. Jede Mutter würde doch alles tun um ihr Kind zu beschützen auch wenn gerade das ihrem Sohn letztendlich das Leben gekostet hat. Sie weiß das sie mit ihrer Lüge der Königin gegenüber einen großen Fehler begangen hat und tut nun alles um diesen wieder gut zu machen. 

Glynis schenkte ihr einen bösen Blick. "Salbei ist die Königin aller Gartenkräuter!", sagte sie. "Es macht schön!" Enora pustete sich gegen die blonden Haare, sodass sie hochflogen. "Hab ich nicht nötig!" Rose unterdrückte ein Schmunzeln, weil Enora so aufsässig klang wie ein Teenager.

Enora die mit Glynis Sohn auch ihre große Liebe verloren hat ist ebenfalls ein liebenswerter Charakter. Das sie sich an der Morrigan für ihren Verlust rächen möchte verstehe ich. Deshalb empfinde ich es nicht so, dass sie der Morrigan ähnelt so wie sie es zum Ende erwähnt. Die Morrigan möchte ihren Hass befriedigen und ist bereit jedem der ihr in die Quere kommt leid zuzufügen. Enora jedoch kümmert sich liebevoll um alle und steht ihrer besten Freundin immer mit Rat und Tat zu Seite. Man merkt aber auch das es Enora schwer fällt, Alan und Rose in glücklichen Momenten zu sehen, weil sie ihre Liebe verloren hat und dadurch immer an das erinnert wird, was sie nicht haben kann. Ihr Hass beschränkt sich nur auf die Morrigan, diejenige die ihren Geliebten getötet hat.


"Ich war ein ziemlich starkes Kind", sagte Rose jetzt. Sie zog sich die Bettdecke ein Stück höher. Enora nickte. Sie hatte die Lippen zusammengepresst. "Das warst du", nickte sie schließlich. "Man könnte es auch dickköpfig nennen." 

Branwen steht in einer ganz besonderen Verbindung zu Rose, sie ist die Böse hier in der Geschichte und trotzdem kann ich sie ein wenig verstehen. An ihrer Stelle wäre ich auch enttäuscht gewesen und vermutlich auch ein wenig wütend, jedoch geht ihr Hass weit darüber hinaus. Ich glaube das Branwen selber anders reagiert hätte, aber die Morrigan ist nun mal die Götting des Krieges und voller Hass, dass sie gar nichts anderes sieht als diesen auszuleben.

In "Die Tränen der Rose" spielen die Wildrosen und die Triskele der Kelten eine wichtige Rolle. Sie sind ein Symbol die letztendlich dazu führen sollen, dass der Bann gebrochen wird der auf Rose und Alan liegt. Doch für das Ritual ist es wichtig, dass Rose eine weise Entscheidung trifft. Kann sie vergeben was sie zweitausend Jahre lang erleiden musste?

Das Buch war sehr spannend und lässt noch einige Fragen offen. Die hoffentlich in der Fortsetzung beantwortet werden. Die Verschwiegenheit von Enora und Alan über das Jahr 1913 macht mich nämlich ganz neugierig.


Charaktere:



Rose wurde mit einem Fluch belegt durch den sie immer wieder durch die Hand ihres Geliebten Alan sterben soll. Zu Beginn ihrer Liebe war Rose eine starke junge Frau, doch mit jeden Tod verlor sie etwas von ihrer Stärke. Doch egal wie viel Angst sie hat, ihre Liebe zu Alan ist stärker und noch viel wichtiger trotz ihrer schlimmen Erfahrungen und Erinnerungen bleibt sie ein herzensguter Mensch der nicht auf Rache aus ist.








Alan fand in der Zeit vor Christus Geburt seine große Liebe in Rose. Um sie zu beschützen hat er damals alles versucht und auch nachdem er mit dem Fluch der Morrigan belegt wurde, hat er alles riskiert um Rose zu beschützen sogar in dem er sich freiwillig mit der Morrigan in Verbindung setzte und seinen tot für sie riskiert hat.








Enora ist die beste Freundin von Rose. Ihr ist die Aufgabe zuteil geworden Rose vor der Morrigan zu schützen und ihr nach jedem Tod in einer anderen Zeit beizustehen. Sie ist diejenige die Rose nach jedem Sprung ihre Erinnerungen zurück gibt. Doch was Rose nicht weiß ist, dass ihr Enora dabei auch immer wieder einen wichtigen Teil nimmt.










Glynis ist der Grund warum Alan und Rose mit einem Fluch belegt wurden. Sie hat die Königin Morgana belogen um ihren einzigen Sohn vor dem Tot zu bewahren. Um ihren Fehler wieder gut zu machen setzt sie alle Mittel in Bewegung die ihr zur Verfügung stehen.










Branwen ist die Morrigan die Alan und Rose verflucht hat und immer wieder ihren Hass auf Alan überträgt, denn ihr Ziel ist Rose Tod durch Alans Hand und das immer und immer wieder.
Sie steht in einer ganz besonderen Verbindung zu Rose doch ihre Gefühle werden von dem Hass der Morrigan, Göttin des Kriegs, überschattet.







Schreibstil:

Claire Gavilan hat eine tolle und spannende Geschichte geschrieben, in der jede Menge Geheimnisse versteckt waren, die nach und nach gelüftet wurden. 
Der Aufbau hat mir sehr gut gefallen, in dem der Leser immer wieder Rückblicke über vergangene Ereignisse erhält und Rose dadurch ein Stück ihres Gedächtnis wiedererlangt.
Die Autorin hat sehr bildlich geschrieben, weshalb es mir leicht viel mir die Umgebung vorzustellen und die Verhältnisse die zur Zeiten vor Christus Geburt herrschten.
Lediglich zu Beginn der Geschichte wurden häufiger Adjektive verwendet, die ich nicht so passend fand und etwas ins straucheln kam.
Alles in einem war die Idee hinter der Geschichte sehr schön und auch toll umgesetzt. Die Charaktere haben sich toll ergänzt und waren doch ganz individuell. 
Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und "Die Tränen der Rose" wird sicherlich nochmals von mir gelesen werden.


Bewertung:



Zur Autorin:

Claire Gavilan ist das Pseudonym zweier befreundeter Autorinnen. Beide sind frankophile Phantastik-Fans, aber jede in einem anderen Bereich unterwegs. Das Lied “Where the Wild Roses grow” in der Interpretation von Kylie Minogue und Nick Cave war der zündende Funke für das gemeinsam Projekt der “Wild Roses”.

2 Kommentare:

  1. ich bin schon gespannt, wie ich es finden werde. Tolle Rezi<3

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    1. Danke sehr =) Ich hoffe das Buch gefällt dir
      Liebe Grüße

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