Dienstag, 8. September 2015

REZENSION "The Wild Ones - Verlangen" von M. Leighton


Laney Holt ist eine Pfarrerstochter, ein braves Mädchen. Alles, was sie vom Leben wollte, war zu heiraten, Kinder zu bekommen und bis ans Ende ihrer Tage glücklich zu sein. Doch das ist nie eingetreten. Die beiden Menschen, die ihr am nächsten standen, haben sie im Stich gelassen, und Laneys Träume sind zerplatzt. Zurück bleibt eine Leere, die Laney mit nichts auszufüllen weiß – bis sie Jake Theopolis kennenlernt, einen lebensmüden Draufgänger, dem das Wort Womanizer auf die Stirn geschrieben steht. Sein neuester Rausch? Laney zu zeigen, dass es im Leben noch mehr gibt, als bloß das brave Mädchen zu sein – und Leidenschaft pur.

Seitenanzahl: 296
Preis: 8,99 EUR
ISBN: 978-3-453-41881-3
Verlag: Heyne


Cover:

Das Cover ist ein Traum aus weiß und grau, das durch den orangen Rahmen und den Buchtitel "Wild Ones" schlicht und trotzdem glamourös wirkt. Der Männerkörper strahlt Stärke aus und die Leidenschaft beider ist sehr gut veranschaulicht. Die Mischung aus nackter Haut und verhüllendem Stoff findet hier die perfekte Mischung <3


Meinung:

Laney hebt sich von der Masse ab, denn sie ist ruhig, in sich gekehrt und hält nicht viel von wilden Partys und Alkohol. Für viele gilt sie als langweilig und auch von ihrer besten Freundin Tori bekommt sie immer wieder gesagt, sie soll aus sich rauskommen. So dramatisch, wie Laneys ruhige Art von ihrer sehr lebhaften Freundin dargestellt wird,  empfinde ich es nicht. Allerdings wird im Laufe der Zeit auch ersichtlich, dass ihre Zurückhaltung daher rührt, dass sie von ihren Eltern eingetrichtert bekommen hat, was sich für ein junges Mädchen schickt und was nicht. Laney lebt das Bild, was ihre Eltern ihr vermittelt haben und hindert sich selbst daran, am Leben teilzunehmen und sich selbst zu finden.


Jake wirft den Kopf zurück und lacht herzlich. >>Mein Gott! Das hat wirklich noch gefehlt! Eine Pfarrerstochter!<< Will er sich über mich lustig machen? Ich finde es jedenfalls überhaupt nicht witzig. >>Warum hat das gefehlt?<< [...] >>Weil ich was übrig habe für verbotene Früchte, Laney Holt. Sei gewarnt ...<<

Als Womanzier habe ich Jake, wie er im Klappentext beschrieben wird, nicht empfunden. Im Verlauf des Buches, ist er von Laney faszienert und schenkt ihr seine gesamte Aufmerksamkeit. Früher mag er die Eigenschaften aufgewiesen haben, die ihn als Womanizer klassifizieren, denn er steht offen dazu, dass er in seiner Vergangenheit viele weibliche Bettgefährtinnen hatte. Bewundernswert von ihm fand ich, dass er auch in schwierigen Situationen, in denen es wahrscheinlich klüger wäre das Vergangene zu beschönigen, offen und ehrlich war. Gerade diese Eigenschaft hat Jake für mich zu etwas besonderem gemacht. Er hätte oft den leichten Weg wählen können und hat sich doch für den richtigen und schweren entschieden. Diese Ehrlichkeit und der Mut der damit einhergeht, lässt auch Laneys Vater nicht kalt. Er erkennt, dass er sich in dem jungen Mann getäuscht hat, doch reicht das, um ihn an der Seite seiner Tochter zu akzeptieren?

>>Komm schon, Laney. Du schaffst das. Vertrau mir.<< >>Dir vertrauen? Du bist ganz klar verrückt. Warum sollte ich dir vertrauen?<< [...] >>Weil das Vertrauen zu allen anderen dir nicht geholfen hat. Geh einmal im Leben ein Risiko ein, Laney. Vertrau mir.<< 

Das Mysterium um Tori und Shane ist für mich lange Zeit undurchsichtig gewesen. Tori hat Laney mit ihrem Wunsch um Klärungsbedarf zu sehr gedrängt und als diese dann endlich bereit dazu war, kam mir die Version der Geschehnisse einfach zu sehr aus der Luft gegriffen vor, nichts desto trotz hat Laneys beste Freundin dennoch mit Sympathie bei mir gepunktet, weshalb ich ihr geglaubt habe, jedoch die Art und Weise ihre Theorie zu bestätigen, verwerflich fand. Shane hingegen war mir gleich ein Dorn im Auge und das, obwohl er nur an wenigen Stellen Einzug in die Geschichte findet. Diese reichen jedoch aus, um seine Absichten zu durchschauen.

Jake hat im jungen Alter seine Mutter verloren, dennoch war er alt genug zu verstehen, was vor sich ging. Die Tat seiner Mutter, war gut gemeint, doch hat sie nicht daran gedacht, welche Auswirkungen ihre Bitte für Jake haben wird. Die Reaktion des Vaters, so schlimm sie auch war, ist im Moment des Schocks noch nachzuvollziehen, doch das Verhalten seinem Sohn auch Jahre später noch gegenüber ist einfach nicht zu rechtfertigen. Schlimmer noch als jeder körperliche Schmerz ist der physische, von Menschen verursacht, die man liebt. Ein Kind in seinem Alter versucht den Schmerz zu bewältigen und das auf vollkommen falsche Weise, die ihn fürs Leben gezeichnet hat und ihm nun als erwachsener Mann im Wege steht.

Ich hätte fast das Kostbarste auf der Welt bekommen, aber nur fast. Und dann habe ich das, was ich fast hatte, ganz verloren. Dieses Paradoxon soll mal einer überbieten. 

Laneys Eltern begehen in dem Buch so einige unschöne Fehler, dennoch beruhen sie darauf, ihre Tochter zu schützen. Was sie jedoch aus dem Auge verloren haben ist, dass Laney alt genug ist um selber Entscheidungen zu fällen und auch wenn ihre Eltern nicht glücklich damit sind, sollten sie den Weg, den sie eingeschlagen hat akzeptieren. Die Konfrontationen zwischen Tochter und Eltern liegt dennoch ebenso bei Laney begründet, die keine Erklärung für die Trennung von Shane geliefert hat. Wäre die Trennung nur durch Streitig- und Uneinigkeiten begründet, wäre die Hilfestellung zur Versöhnung bestimmt von Vorteil gewesen, doch der wahre Grund macht eine unvorbereitete Gegenüberstellung für Laney nur zu einem schmerzhaften Unterfangen und führt letztendlich auch noch zu einem streit mit ihren Eltern.

Fehler zu begehen ist nicht schlimm, wenn man aus ihnen lernt, offen zu ihnen stehen kann, Einsicht zeigt und an ihnen arbeitet. Dies betrifft nicht nur die Protagonisten, sondern ebenso Laneys Eltern. 


Charaktere:

Laney ist die Tochter des Pfarrers und versucht dem Bild ihrer Eltern gerecht zu werden. Sie ist höflich und zuvorkommend und dennoch fehlt ihr etwas. Jake ist ihr Gegenpol, das genaue Gegenteil und lebt Extremen zu sehr aus. Beide lernen voneinander, geben dem anderen etwas von ihrer Eigenart ab, doch wird das reichen, um sich selbst zu finden?

Jake wurde von einem Menschen, den er liebt, so sehr verletzt, dass er sich abgewöhnt hat zu lieben. Laney schafft es mit der Zeit, seine eiserne Mauer zu durchbrechen, dennoch sieht man direkt, wie sich der Vorhang beim ihm wieder schließt und der verletzliche, verwundete Jake verschwindet und aufs Neue von dem Jake ersetzt wird, der vorgibt, nicht zu fühlen. Der nichts fühlen will. 


Schreibstil:

M. Leighton hat mich mit ihrer spritzigen, humorvollen und spannungsgeladenen Geschichte wieder mit Leichtigkeit in ihrer Welt gefangen gehalten. Das Knistern um die Protagonisten veranschaulicht die Autorin gekonnt. Einmal mit dem Buch begonnen, habe ich es nicht mehr aus der Hand legen können.
Die Ausarbeitung der Charaktere mit ihren Ecken und Kanten verleiht dem Buch eine Lebendigkeit, die es mir ermöglicht hat, schnell Zugang zu ihnen zu finden und mich in ihre Lage hineinzuversetzen. 
Besonders beeindruckt war ich von dem Protagonisten Jake, der mit jeder Handlung davon überzeugt, dass Laney nicht nur eine weitere Eroberung werden soll und er dennoch nicht erkennt, was ihm Kopf und Herz zu sagen versuchen. 

Ein wundervoller zweiter Teil und dem dritten Band, "The Wild Ones - Verheißung", der am 14. Dezember 2015 erscheint, fiebere ich entgegen =3


Bewertung:




Zur Autorin:

Michelle Leighton wurde in Ohio geboren und lebt heute im Süden der USA, wo sie den Sommer über am Meer verbringt und im Winter regelmäßig den Schnee vermisst. Leighton verfügt bereits seit ihrer frühen Kindheit über eine lebendige Fantasie und fand erst im Schreiben einen adäquaten Weg, ihren lebhaften Ideen Ausdruck zu verleihen. Sie hat bereits 13 Romane geschrieben. Derzeit arbeitet sie an weiteren Folgebänden, wobei ihr ständig neue Ideen, aufregende Inhalte und einmalige Figuren für neue Buchprojekte in den Sinn kommen. Lassen sie sich in die faszinierende Welt von Michelle Leighton entführen – eine Welt voller Überraschungen, ausdrucksstarken Charakteren und trickreichen Wendungen.




- Heyne -


Weitere Bücher der Reihe:
















Band 1: "The Wild Ones - Verführung"    *Rezension*
Band 3: "The Wild Ones - Verheissung"   erscheint am 14.Dezember 2015



Weitere Bücher der Autorin:













Original Titel:
Some like it wild

Original Cover:



1 Kommentar:

  1. Sehr schöne geschrieben! Ich habe es gerade angefangen zu lesen.
    Freut mich dass es dir so gut gefallen hat :)
    Da bin ich gleich noch gespannter was im Buch so passiert..
    Freue mich jetzt schon auf den Dritten Band!!
    Liebe Grüße, Miss Pommes ♥
    http://misspommes.blogspot.de/

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