Samstag, 30. Januar 2016

REZENSION "Für immer verbunden. Violet & Luke" von Jessica Sorensen


Violets Leben steht auf dem Kopf. Ein Stalker macht ihr das Leben zur Hölle, und der Mord an ihren Eltern wirft immer noch einen Schatten auf ihr Leben. Als sie sich noch dazu in eine lebensgefährliche Situation bringt, schwört sie sich, nun ihr Schicksal in die Hand zu nehmen. Vor allem muss sie herausfinden, was sie für Luke Price empfindet. Können die beiden ihre Ängste überwinden und an einer gemeinsamen Zukunft arbeiten?

Seitenanzahl: 302
Preis: 8,99 EUR
ISBN: 978-3-453-41938-4
Verlag: Heyne




Cover:

Manchmal sind es Kleinigkeiten, die sehr viel Aussagen. Hier ist die emotionale Bindung der Personen ersichtlich, doch ebenso die kleine Distanz zwischen ihnen, die wir im Buch zwischen Luke und Violet beobachten können. Umringt von der Dunkelheit, strahlen die beiden eine eindrucksvolle Helligkeit aus. Ebenso sehr gefällt mir, dass hier wieder der Eindruck entsteht, durch eine tropfnasse Scheibe in das Innere eines Hauses blicken zu können.


Meinung:

Violet und Luke befinden sich nach wie vor in einem Prozess ihre Vergangenheit zu bekämpfen und dem Hier und Jetzt ins Auge zu blicken. Während Luke schon vollends begriffen hat, dass es ein nach vorne schauen nur gibt, wenn er das gewesene verarbeitet hat, ist dieser Schritt bei Violett noch nicht ganz so sehr ausgeprägt. Sie hat mit zahlreichen Problemen zu kämpfen, die ihren inneren Zwiespalt erneut aufflammen bzw. sie gar nicht erst dazu kommen lassen an einen beständigen Punkt zu gelangen. Der ungeklärte Mord ihrer Eltern ist nach wie vor ein großer Belastungspunkt, des Weiteren kommt die Angst um den Stalker, dessen Absichten und Ziele schwer zu durchleuchten sind und der sich immer weiter aus dem Hintergrund vorwagt. Als wären diese zwei Punkte nicht schon belastend genug, kommen noch ihre Gefühle Luke gegenüber mit ins Spiel. Liebe ist das schönste was man empfinden und schenken kann und gleichzeitig das, was uns am verletzlichsten macht. Was ihre Gefühle anbelangt übt sie sich nach wie vor im Verdrängen, denn für sie scheint es besser alleine zu bleiben als hinterher wieder alleine zu sein.

>>[...] Ich konnte nichts tun, um den Schmerz abzustellen, egal wie sehr ich es versucht habe. Deshalb bin ich weiter gegangen - und habe Dinge gemacht, von denen ich nie dachte, dass ich sie tun würde.<<

Lukes Entwicklungsprozess verläuft stetig und noch beeindruckender als das er diesen Weg beschreitet ist, dass er auch nicht aufgibt und in alte Verhaltensmuster zurückfällt, wenn es schwierig wird. Violet ist sein Ansporn durch den er sein Ziel nicht aus den Augen verliert.

Der Kontrast der beiden in ihrer Entwicklung ist bemerkenswert, denn es hebt ihr miteinander hervor. Beide sind einander eine wichtige Stütze, die es ihnen überhaupt ermöglicht ihren eingeschlagenen Weg zu gehen. Während Luke seinen Lasten entkommen zu sein scheint, befindet sich Violet noch mitten drin. Auch dieser Aspekt wird durch ihr Verhalten sehr gut hervorgehoben. Die Mauern die ihr immer als Schutzschild gedient haben, bekommen zwar immer mehr risse, sie niederzureißen kommt für sie allerdings noch nicht in Frage. Mit Luke an ihrer Seite ist sie schon lange nicht mehr alleine, dennoch muss dieses unterbewusste Wissen erst in ihren Verstand dringen.

>>Du bewahrst mich immer vorm Fallen.<< Kaum hat sie es gesagt, reißt sie die Augen weit auf. Offensichtlich waren die Worte versehentlich rausgekommen.

Im zarten Alter von sechs Jahren, war Violet Zeugin am Mord ihrer Eltern und ist fortan in Pflegeheimen rumgereicht worden. Die Frage nach dem Täter hat sie niemals losgelassen und nun eine Antwort zu erhalten reißt die junge Frau in ein tiefes Loch. Adrenalinrausch und Wut, damit hat Violet damals ihre Gefühle kompensiert. In alte Verhaltensmuster zurückkehrend, wagt sie einen Schritt, dessen Waghalsigkeit sie viel kosten könnte, dennoch ist es genau die damit einhergehende Erfahrung, die ihr die Augen zu öffnen scheint. 

Ich falle. [...] Nur ist es diesmal anders. Nach wie vor weiß ich nicht, wo ich wann landen werde, aber ausnahmsweise fühlt es sich an, als könnte dort etwas sein.

Während Luke für sich und Violet kämpft, gleicht Violets Kampf mehr einem Alleingang. Wird Violet es schaffen, sich die wichtigen Dinge vor Augen zu führen und erkennen, dass nahezu alle positiven Erinnerungen mit Luke verknüpft sind? Erst durch ihn hat sie erfahren, was das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit bedeutet und erst er war es, der ihr gezeigt hat, dass Zärtlichkeiten mehr sagen können, als es Worte vermögen. Steht an ihrem Ende ein neuer Anfang?


Charaktere:

Violet steht nach wie vor vielen Hürden gegenüber, wodurch sie mit zahlreichen Gefühlen konfrontiert wird, deren Bewältigung ihr immer noch schwer fällt. Ihre Empfindungen für Luke versucht sie zu verdrängen und das stetig wachsende Gefühl von Hilflosigkeit nimmt Überhand. Als sie dann noch die Antwort auf eine über Jahre wehrende Frage erhält, fällt sie in ein Loch ohne Boden. Doch immer an ihrer Seite ist Luke, der bereit ist, sie aufzufangen.

Luke hat einen wichtigen Prozess durchlaufen, der ihn hat an Stärke gewinnen lassen. Diese braucht er auch, denn er muss ebenso für Violet kämpfen. Im Gegensatz zu ihre, gelingt es ihm Gefühle zuzulassen und diese zu zeigen.


Schreibstil:

Die Sichtweise beider Protagonisten ermöglicht eine ausgeprägte Bindung an die Charaktere, denn wir durchlaufen all ihre Höhen und Tiefen mit, wir erleben ihre Fortschritte, ebenso wie ihre Rückschritte, man leidet mit und freut sich für sie gleichermaßen. Mit ihnen haben wir einen langwierigen Prozess durchlaufen, der die Gefühlswelt der Individuen authentisch hat erscheinen lassen. Jessica Sorensen zeigt, dass wir unser Leben selbst in die Hand nehmen und in andere Bahnen lenken können. Die Fehler anderer müssen wir nicht zu unseren eigenen werden lassen, selbst wenn wir sie von unseren Eltern vorgelebt bekommen. Das Leben meint es nicht immer gut mit einem und auch wenn es noch so oft bergab geht, kommt irgendwann der Punkt an dem man wieder geradeaus blicken kann und neuen Mut, sowie Hoffnung schöpft.

Mit Violet und Luke erleben wir gewiss keine perfekten Charaktere. Sie sind wie ungeschliffene Diamanten, die immer mehr an Form gewinnen und jeder weiß, manchmal sind es gerade Dinge die Makel aufweisen, die uns am Herzen liegen und mit denen wir die wertvollsten Erinnerungen verbinden. Gerade ihre Vorgeschichten ermöglicht ihnen ein Verständnis, das andere nicht oder nicht voll umfänglich nachempfinden können. Zwei besondere Protagonisten, die den Kampf gegen die Dunkelheit in ihrem Leben aufnehmen. Eine Geschichte, die Mut macht und zeigt, dass die Liebe zu einem Menschen unseren Willen unendliche Kraft verleiht. Wer denn Kampf nicht aufnimmt, hat schon verloren, doch wer ihn beschreitet, kann nur gestärkt daraus hervorgehen.

Eine Liebe, eine dunkle Vergangenheit, ein Kampf um die Liebe und immer währende Gefahr ergeben spannenden Lesestoff. Ein toller Abschluss mit Violet und Luke als Protagonisten, dennoch bin ich mir sicher, dass wir sie nicht aus den Augen verlieren werden.


Bewertung:




Zur Autorin:

Die Bestsellerautorin Jessica Sorensen hat bereits zahlreiche Romane verfasst. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in den Bergen von Wyoming. Wenn sie nicht schreibt, liest sie oder verbringt Zeit mit ihrer Familie.

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Heyne -




Weitere Bücher der Reihe:
Callie und Kayden 
Band 7: "Keine Angst zu lieben. Seth & Greyson" 
                 erscheint am 14.03.2016

































Weitere Bücher der Autorin:
Nova und Quinton 
Band 1: "True Love" 
Band 2: "Second Chance" 
Band 3: "No Regrets" 

















Ella und Micha 
Band 1: "Das Geheimnis von Ella und Micha
" 
Band 2: 
"Für immer Ella und Micha" 
Band 3: "Verführt. Lila und Ethan" 


















Danke!










Original Titel:
The Certainty of Violet and Luke 
(The Coincidence Series)

Original Cover




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