Die 16-jährige Eden ist genervt: Sie soll den ganzen Sommer bei ihrem Vater verbringen, der eine neue Frau geheiratet hat. Immerhin wohnt er in Los Angeles, und so hofft Eden auf heiße Nachmittage am Strand und coole Partys. Nie jedoch hätte sie sich träumen lassen, was sie dort erwartet: nämlich ihr absolut unmöglicher neuer Stiefbruder, der 17-jährige Tyler. Der pöbelt sich durch die gepflegte Willkommensparty, beleidigt alle, inklusive Eden, und zieht türenschlagend wieder ab. Eden ist zugleich abgestoßen und fasziniert von ihm. Denn seine smaragdgrünen Augen verraten, dass irgendwo in ihm eine sehr verletzliche Seele ist, die sich mit extrem grobem Äußeren panzert. Und auch Tyler scheint wider Willen von Eden angezogen zu sein …
Seitenanzahl: 445
Preis: 9,99 EUR
ISBN: 978-3-453-27063-3
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-27063-3
Verlag: Heyne
Cover:
Die Vierteilung des Covers gefällt mir unglaublich gut. Jedes Bild wirkt wie ein einzelner Bildausschnitt, der seine eigene Geschichte erzählt. Besonders der Blick des Mannes hält mich in seiner Intensität gefangen. Vom Erscheinungsbild her, wirkt er streng, seine Miene verkniffen, doch hinter diesen türkisen Augen liegt ein Schmerz verborgen, den sein Äußeres nicht zu überspielen vermag. Eden blickt uns tough entgegen, ihr merkt man ihre Unsicherheiten nicht am, im Gegenteil, sie wirkt vollkommen Selbstbewusst. Der Ausblick einer Stadt bei Nacht und eine Landschaft bei Tag, die zum Meer übergeht, symbolisieren in meinen Augen Tylers Stimmungsumschwünge. Ein wundervoller Eyecatcher, der eine ebenso gelungene Geschichte in sich geborgen hält.
Die Vierteilung des Covers gefällt mir unglaublich gut. Jedes Bild wirkt wie ein einzelner Bildausschnitt, der seine eigene Geschichte erzählt. Besonders der Blick des Mannes hält mich in seiner Intensität gefangen. Vom Erscheinungsbild her, wirkt er streng, seine Miene verkniffen, doch hinter diesen türkisen Augen liegt ein Schmerz verborgen, den sein Äußeres nicht zu überspielen vermag. Eden blickt uns tough entgegen, ihr merkt man ihre Unsicherheiten nicht am, im Gegenteil, sie wirkt vollkommen Selbstbewusst. Der Ausblick einer Stadt bei Nacht und eine Landschaft bei Tag, die zum Meer übergeht, symbolisieren in meinen Augen Tylers Stimmungsumschwünge. Ein wundervoller Eyecatcher, der eine ebenso gelungene Geschichte in sich geborgen hält.
Meinung:
Eden und Tyler könnten verschiedener nicht sein. Sie handelt vernünftig und bedacht, rutscht aber durch ihren neuen Freundeskreis und Tyler immer wieder in Situationen die ihr Ärger einbringen. Gerade diese Situationen waren es, die Tylers emotional abgeschottete Art klarer gestaltet haben. Durch die Auseinandersetzung Edens mit ihrem Vater wird deutlich, wie belastend es ist, von einem Elternteil mit Enttäuschung gemustert und angeschrien zu werden. Eine Ausnahmesituation die sie belastet, für Tyler hingegen eine Alltäglichkeit. Auch wenn man nach außen hin noch so stark wirkt, glaube ich, dass es einem niemals gleichgültig ist, andere zu enttäuschen, sondern bei ihm viel mehr, zu einer Art Abstumpfung geführt hat, die äußerlich nicht zeigt, wie sehr ihn diese Geschehnisse noch zusätzlich belasten. Er kehrt eine tapfere Fassade nach außen, hinter der er am Abgrund einer bodenlosen Schlucht steht.
Tyler ist unkontrolliert, kämpft mit sich selbst und den Erinnerungen vergangener Geschehnisse. Er wirkt verloren, da er unbedingt vergessen und abschalten möchte, dafür aber einen Weg fernab jeglicher Vernunft einschlägt. Er versucht sich abzulenken, um nicht über die Dinge nachdenken zu müssen, die ihn innerlich zerreißen. Seine Mutter ist mit ihm überfordert, und Edens Vater bemüht sich gar nicht erst um ihn. Seine Freunde wissen nichts von den Dingen, die ihn belasten und manche wären dafür auch nicht der richtige Ansprechpartner. Lediglich Eden behauptet sich ihm gegenüber und zeigt ihm durch ihr Engagement und ihre Engstirnigkeit, dass sie denjenigen, der hinter dieser eisernen Maske steckt, kennen lernen möchte und nicht bereit ist, von ihrem Plan abzurücken. Eine Hartnäckigkeit, die Tyler ein wichtiges Signal sendet. Sie ist die Einzige, bei der er das Gefühl hat, dass sie ihn unbedingt verstehen möchte.
Vergebung kann man nicht erwarten, man muss sie sich verdienen. Edens Feindseligkeit gegenüber ihrem Vater ist nicht unbegründet. Er hat die Familie sang und klanglos verlassen und nach Jahren fällt ihm ein, er hat eine Tochter die den Sommer bei ihm verbringen soll. Meine Begeisterung hätte sich an Edens Stelle auch in Grenzen gehalten. Dave ist ein Charakter den ich lange Zeit nicht richtig erfassen konnte, einerseits versucht er Eden im weiteren Verlauf des Buches, Grenzen aufzuzeigen, dennoch fehlt dahinter die Vehemenz eines liebenden Vaters. Ebenso wenig habe ich verstanden, warum er nicht ihre Nähe gesucht hat um sich mit ihr auszusprechen. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, er wäre ihr gegenüber vielleicht gehemmt, weil er bereut, so viel Zeit mit seiner Tochter verloren zu haben, weshalb ich auch Edens zwanghafte Haltung ihm gegenüber nicht immer nachvollziehen konnte, letztendlich hat sich jedoch bestätigt, dass sie intuitiv gespürt hat, dass die Einladung den Sommer bei ihm und Ella zu verbringen nicht das ist, wonach es den Anschein hat.
Eden und Tyler könnten verschiedener nicht sein. Sie handelt vernünftig und bedacht, rutscht aber durch ihren neuen Freundeskreis und Tyler immer wieder in Situationen die ihr Ärger einbringen. Gerade diese Situationen waren es, die Tylers emotional abgeschottete Art klarer gestaltet haben. Durch die Auseinandersetzung Edens mit ihrem Vater wird deutlich, wie belastend es ist, von einem Elternteil mit Enttäuschung gemustert und angeschrien zu werden. Eine Ausnahmesituation die sie belastet, für Tyler hingegen eine Alltäglichkeit. Auch wenn man nach außen hin noch so stark wirkt, glaube ich, dass es einem niemals gleichgültig ist, andere zu enttäuschen, sondern bei ihm viel mehr, zu einer Art Abstumpfung geführt hat, die äußerlich nicht zeigt, wie sehr ihn diese Geschehnisse noch zusätzlich belasten. Er kehrt eine tapfere Fassade nach außen, hinter der er am Abgrund einer bodenlosen Schlucht steht.
>>Ich dachte, so ein harter Kerl wie du könnte das vertragen.<< Er schiebt die geballten Fäuste in die Jeanstasche und schaut aus dem Fenster. Für einen kurzen Moment sieht er nur traurig in den Himmel. Während das Feuerwerk knallt, höre ich ihn tiefer atmen. Er blinzelt und sieht sich kurz zu mir um. >>Und ich dachte, du hättest inzwischen kapiert, dass ich in Wirklichkeit gar nicht so hart bin.<<
Eden und Tyler lassen sich nicht in die klischeehafte Schublade - Was sich liebt, dass neckt sich - stecken. Ihre belanglosen Streits und die andauernden giftigen Blicke, scheinen zwischen ihnen etwas Unausweichliches zu sein. Seit sie einander begegnet sind, taxieren sie sich gegenseitig mit höhnischen Bemerkungen, um die Schwäche des anderen zu finden. Bei Eden ist es Unsicherheit, bei Tyler hingegen die Wahrheit.
Ella ist eine liebevolle Mutter, das habe ich zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt. Dennoch bin ich mir nicht so sicher, ob ihre "erzieherischen Maßnahmen" so gut gewählt waren. Ihr Verständnis für seine unverschämten Verhaltensweisen finde ich einerseits verständlich, sie möchte ihm Freiraum geben und ihn, hinzukommend zu seinem inneren Kampf, nicht noch zusätzlich einengen, doch ist dies glaube ich auch gleichzeitig das schlimmste, was sie machen konnte. Sie toleriert seine Aussetzer, nimmt ihn immer wieder in Schutz, was für ihn jedoch auch so wirken muss, als wäre er ihr nicht wichtig genug, sich um ihn zu bemühen. Eine strengere Hand durchzusetzen wäre hingegen auch alles andere als einfach, da die Konsequenzen, die gezogen wurden, einfach von Tyler übergangen werden. Sie ist verunsichert, wenn es darum geht, ihn als Erziehungsberechtigten bestrafen zu müssen und diese Unsicherheit, interpretiert ihr Sohn anders als von Ella beabsichtigt.
Zu meiner Verteidigung: In Portland gibt es so etwas nicht. Wie hätte ich mir diese Gelegenheit entgehen lassen können? In der Hoffnung dem Verhängnis zu entrinnen, appelliere ich an Dads mitfühlende Seite: Ich fange an zu weinen.
Tyler ist unkontrolliert, kämpft mit sich selbst und den Erinnerungen vergangener Geschehnisse. Er wirkt verloren, da er unbedingt vergessen und abschalten möchte, dafür aber einen Weg fernab jeglicher Vernunft einschlägt. Er versucht sich abzulenken, um nicht über die Dinge nachdenken zu müssen, die ihn innerlich zerreißen. Seine Mutter ist mit ihm überfordert, und Edens Vater bemüht sich gar nicht erst um ihn. Seine Freunde wissen nichts von den Dingen, die ihn belasten und manche wären dafür auch nicht der richtige Ansprechpartner. Lediglich Eden behauptet sich ihm gegenüber und zeigt ihm durch ihr Engagement und ihre Engstirnigkeit, dass sie denjenigen, der hinter dieser eisernen Maske steckt, kennen lernen möchte und nicht bereit ist, von ihrem Plan abzurücken. Eine Hartnäckigkeit, die Tyler ein wichtiges Signal sendet. Sie ist die Einzige, bei der er das Gefühl hat, dass sie ihn unbedingt verstehen möchte.
Tylers Tattoo - guerrero - bedeutet Kämpfer. Die Symbolik für einen Kampf den er aufgenommen, aber lange noch nicht ausgefochten hat. Er verliert sich jeden Tag Stück für Stück mehr. Niemand bietet ihm Einhalt, bis Eden acht Wochen lang seinen Sommer auf den Kopf stellt und sich nicht von seiner ablehnenden Art abschrecken lässt. Doch reicht das aus, um die Kraft aufzubringen, etwas an seinem Leben zu ändern?
Charaktere:
Eden hat den Bundesstaat gewechselt und ihre Unsicherheiten mitgenommen. Sie ist vernunftgeprägt, dennoch bietet ihr der Sommer bei ihrem Vater Dave, jede Menge Möglichkeiten, die vorher keinerlei Versuchungen für sie dargestellt haben. Tyler ist für sie gleichermaßen nervenaufreibend, als auch geheimnisvoll. Sie scheint seine neue Ablenkung zu sein, doch liegen die Weichen so, dass ein miteinander für sie unerreichbar scheint. Was ist am Ende stärker? Herz oder Verstand?
Tyler - in einer Sekunde wütend, ist er in der nächsten entspannt und zu Scherzen aufgelegt. Er ist verletzlich. Seine Mauern dienen ihm als Maske. Er versucht eine Rolle zu spielen, die sein wahres Ich verborgen hält. Doch Eden beweist ihm gegenüber Stärke und seine Fassade erhält zusehends Risse, die ihr die Möglichkeit geben, den Mann zu erfassen, der hinter dieser steckt.
Schreibstil:
Estelle Maskame hat mit „Dich darf ich nicht lieben“ einen rundum gelungenen Einstieg in die „Dark Love“-Trilogie geschaffen. Viele Komponente, von der Charakterzeichnung, über die Entwicklung dieser, bis hin zum alltägliche Geschehen, sind gespickt mit unscheinbaren Besonderheiten, die in ihrer Auswirkung und Vielfalt jedoch zu einer einzigartige Atmosphäre beitragen.
Eden als Fan von Walt Disney Filmen war beispielsweise so ein besonderes Highlight. In Bezug auf Susi und Strolch konnte man hier sehr gut parallelen zu den Protagonisten sehen, während Strolch als Straßenhund und Mischling weniger Liebe erfährt als ein reinrassiger Haushund, ist es Tyler, um den man sich, aufgrund seiner auflehnenden Verhaltensweisen, gar nicht bemüht und dadurch nicht die Chance hat, zu erfassen, was für ein toller Mann eigentlich hinter dieser kühlen und distanzierten Fassade steckt.
Eine weitere gut ausgeklügelte und ausgearbeitete Idee ist die Band La Breve Vita (= Das Leben ist kurz). Dafür steht die Band nicht nur mit ihrem Namen, sondern veranschaulicht diese Ansicht auch mit ihren Songs. Man soll das Leben voll auskosten, es nicht nach den Erwartungen anderer gestalteten und sich dabei selbst nicht verlieren.
Eden hält meist die Stimme der Vernunft, dennoch lässt sie sich von Versuchungen hinreißen und wird zum Mitläufer. Das interessante an ihr ist, dass sie ihr Wesen – das was sie im speziellen ausmacht – beibehält. Sie stellt ihr Glück nicht an erste Stelle, hat immer die Folgen vor Augen, die ihr Handeln mit sich bringen könnte und wählt niemals den leichtesten Weg. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die positiv auf Tyler abfärbt.
Neben den Protagonisten erleben wir auch bei den Nebencharakteren eine 180 Grad Wendung. Obwohl ich von diesem Wandel teilweise äußerst überrascht war, da ich ein ganz anderes Bild von diesen hatte, so passte es dennoch perfekt in den Verlauf der Geschichte.
Eine eindrucksvolle Geschichte, deren Ende erst der Anfang ist.
Eden hält meist die Stimme der Vernunft, dennoch lässt sie sich von Versuchungen hinreißen und wird zum Mitläufer. Das interessante an ihr ist, dass sie ihr Wesen – das was sie im speziellen ausmacht – beibehält. Sie stellt ihr Glück nicht an erste Stelle, hat immer die Folgen vor Augen, die ihr Handeln mit sich bringen könnte und wählt niemals den leichtesten Weg. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die positiv auf Tyler abfärbt.
Neben den Protagonisten erleben wir auch bei den Nebencharakteren eine 180 Grad Wendung. Obwohl ich von diesem Wandel teilweise äußerst überrascht war, da ich ein ganz anderes Bild von diesen hatte, so passte es dennoch perfekt in den Verlauf der Geschichte.
Eine eindrucksvolle Geschichte, deren Ende erst der Anfang ist.
Bewertung:
Zur Autorin:
Estelle Maskame lebt in Peterhead, Schottland, wo sie zur Schule ging und erste kleinere Jobs hatte – bevor sie ihre wahre Berufung entdeckte: Bereits mit 13 Jahren begann sie die DARK LOVE-Trilogie zu schreiben, die auf Wattpad 4 Millionen Klicks erreichte und ein sensationeller Erfolg wurde.
- Heyne -
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Weitere Bücher der Reihe:
Band 2: "Dark Love: Dich darf ich nicht finden" erscheint am 13. Juni 2016 Band 3: "Dark Love: Dich darf ich nicht begehren" erscheint am 08. August 2016 |
Danke!
Tolle Rezension - das Buch ist direkt auf meinem Wunschzettel gelandet, bin wahnsinnig auf Eden und Tylor gespannt! :D
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Mini