Sonntag, 17. April 2016

REZENSION "Bad Boy Conspiracy" von Johanna Marthens

»Mr. Wild hat Sie auserwählt!«

Chris Wild ist einer der aufregendsten Männer des Landes: leidenschaftlich, steinreich und voller Ambitionen. Und Summer darf als seine Assistentin arbeiten, zehn Stunden pro Tag an seiner Seite. Sie spürt bald, dass zwischen ihm und ihr eine besondere Anziehungskraft besteht. Und dass ihre Beziehung zu ihm sich nicht nur auf das Büro beschränken wird. Eine leidenschaftliche Zeit der heimlichen Liebe beginnt. 

Doch Chris Wild hat mächtige Feinde, die eine Intrige spinnen, um ihn zu Fall zu bringen. Eine Intrige, die so fein gesponnen ist, dass Summer die Einzige ist, die noch an Chris glaubt. Doch dann entdeckt sie, dass er ein Geheimnis hat, das sogar ihr Vertrauen in ihn ins Wanken bringt ...



Seitenanzahl: 289
Preis: 0,99 EUR
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Meinung:

Chris ist jung, hat Ideale. Er ist ein Politiker wie man sich ihn wünscht und kandidiert für den Posten des Senators. Der Wahlkampf fordert ihn ungemein, und man sieht schon in dieser Phase des Machtkampfes, wie sehr er sich von denjenigen unterscheidet, die bereits Jahre in diesem Beruf zugebracht haben. Er möchte den Menschen als Senator das Gefühl von Sicherheit wieder geben, welches über die vergangenen Jahre verloren gegangen ist und ihnen ebenso das Vertrauen in diejenigen wiedergeben, sich auf die Verantwortlichen verlassen und auf sie bauen zu können. Ein weiteres Ziel von Chris, ist es, die Armut zu Reduzieren und den Aborigines ihr kleines Stück Heimat zu lassen, dass ihnen noch geblieben ist. Dennoch hat man zu genügen gesehen, was ein paar Jahre im Amt schon bei anderen Menschen bewirkt haben. Sie werden genauso korrupt und desillusioniert wie alle anderen. Je höher sie kommen, desto heftiger wird das Gerangel. Das was man bewirken wollte gerät in den Hintergrund und an erste Stelle treten das Machtgefühl und der Wunsch, diese in sämtlichen Bereichen ungehemmt ausüben zu können.

>>Ein fauler Kompromiss, um etwas Gutes zu erreichen - ist das Politik?<<

Jeder denkt nur einen Schritt weit. Was kann jetzt mit Handlungen bewirkt werden? Doch sollte man sich auch die Frage der stellen, wie die Auswirkung auf lange Zeit betrachtet ist. Chris ist ein gutherziger Mann und gerade das ist es, was ihn im Wahlkampf den Kopf kosten kann. Er spielt kein falsches Spiel, holt sogar Rat bei seinen Konkurrenten ein, von denen ihm manche unverhohlen ins Gesicht lügen. Er setzt Vertrauen in sie, glaubt noch an das Gute in den Menschen und wird verraten, und dass nicht nur von Menschen die gegen ihn kämpfen, sondern insbesondere von denjenigen, die geschlossen hinter ihm stehen sollten. Ganz nach dem Motto "Geld regiert die Welt" scheint er so ziemlich der einzige Anwärter zu sein, der Investoren sucht, um das Geld dieser, der Bevölkerung zu Gute lassen zu kommen, während der Fokus anderer darin liegt, wie sie das Geld am besten investieren können um sich selbst Gewinne in Milliarden Höhe einheimsen zu können.

>>Ja, wir sind die Bad Boys, die nicht nach der Norm laufen, die sich nicht von Gesetzen oder Frauen an die Leine legen lassen. Wir sind die, die diesem Land den Aufschwung gebracht haben [...]<<

Neben einem starken Führer wünschen sich die Menschen von den Regierenden vor allem Transparenz. Das ist etwas, was ist oftmals vermissen, wenn es um Entscheidungen geht. Diese werden oft einfach über ihre Köpfe hinweg getroffen. Durch Volksabstimmungen könnte man zumindest einen Großteil der Bevölkerung zufrieden stellen, dennoch wird es nie eine Entscheidung geben, die jeden zu hundert Prozent zufrieden stimmt.

Was nutzen Zahlen und ein hohes Bruttoinlandsprodukt, wenn die Menschen unglücklich sind und einander hassen? Ein armes Land kann glückliche Menschen haben, weil sie aufeinander Acht geben, sich respektieren und sich gegenseitig helfen. Gewalt ist die Sprache der Machtlosen und Ohnmächtigen.

>>Verrückt ist besser als korrupt.<< >>Da bin ich mir manchmal nicht sicher [...]<<

Um an ihr Ziel zu gelangen, versprechen viele das Blaue vom Himmel und versuchen mit diesen Versprechungen die Menschen zu beeinflussen und ihre Stimmen für sich zu gewinnen. Am Ende stellt sich die Frage, wer hat ehrliche Absichten, wie weit ist man bereit zu gehen, um einen hohen Status und die damit einhergehende Macht zu erreichen? Wird das Leben eines jeden Menschen noch geschätzt oder steht auch hier die Profitgier wieder im Vordergrund? Und hat der junge und gutherzige Chris wirklich eine Chance als Senator gewählt zu werden, wenn andere bereit sind, für diesen Titel über Leichen zu gehen?

Hat Chris den nötigen Biss, sich in dem Wahlkampf um den Platz des Senators durchzusetzen?


Charaktere:

Summer ist eine strebsame junge Frau, die mit ihren Brüdern alle Hände voll zu tun hat. Sie bewundert Chris für seine Ziele und bisherigen Erfolge, sodass für sie ein Traum in Erfüllung geht, als sie die Stelle als seine Assistentin erhält.  Der Wahlkampf wird auch für sie eine Kraft- und Geduldsprobe, denn auch sie gerät den Fokus der Konkurrenz. Druck, Angst und Unsicherheit, machen sie zu einer Person, die sie niemals sein wollte und am Ende stellt sie sich die Frage, was ihr Vertrauen in Chris noch alles von ihr fordern wird.

Chris weiß, dass viele seiner Gegenspieler mit unfairen Mitteln kämpfen und dennoch schafft er es, anderen Vertrauen entgegen zu bringen. Um sich selbst treu zu bleiben, muss er Wege beschreiten, die er niemals gehen wollte. Er schlittert von einer Misere in die nächste. Sein einziger Halt ist Summer, die ihm in jeder Lebenslage zur Seite steht und über ihren Posten, als bloße Assistentin, hinaus agiert. Doch auch in ihr keimen leise Zweifel auf, als Verdächtiger in einem Mordfall verhaftet wird. Kann Chris ihr das Gegenteil beweisen?


Schreibstil:

Johanna Martens hat eine spannende Geschichte geschaffen, durch die sich eine seichte Liebesgeschichte zieht, diese jedoch nicht im Mittelpunkt des Geschehens steht.

Die Mischung der Charaktere hat mir sehr gut gefallen. Es gibt die Guten, die Bösen und diejenigen, die alle täuschen und zu einer unerwarteten Gefahrenquelle erwachsen. Das Ende der Geschichte fand ich zwar hervorsehbar, doch der Weg dahin war gespickt mit außergewöhnlichen Situationen die für zahlreiche Spannungsbögen gesorgt haben.

Love und Crime Elemente ergeben einen besonderen Komplex, der mich besonders im Hinblick zur politischen Thematik gefesselt hat. Die Politiker hier, setzen eine undurchdringbare Maske auf und hoffen so viele Menschen täuschen zu können, dass sie zumindest die Mehrheit der relevanten Stimmen erhalten. Bis auf Chris, geht es hier kaum einem darum, etwas Gutes für die Allgemeinheit zu bewirken. Letztendlich kann man diesen Menschen nur vor den Kopf schauen und hoffen, dass sie etwas bewirken wollen und nicht nur große Sprüche klopfen. 

Ebenso die Einarbeitung der Aborigines hat mir gefallen und der Geschichte nochmals eine besondere Note verliehen.


Bewertung:




Zur Autorin:

Johanna Marthens wurde als ältestes Kind in eine Musikerfamilie hineingeboren, fühlte sich jedoch schon früh zu den schreibenden Künsten hingezogen. Sie studierte Theaterwissenschaften und gab daher ihr Debüt als Schriftstellerin mit einem Theaterstück; Drehbücher und Romane folgten. Sie lebte in New York und Berlin, bevor sie 2014 nach Dresden umzog. Der Musik ist sie insofern treu geblieben, dass sie in ihrer Freizeit im Chor singt und Klavier spielt.


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Weitere Bücher der Autorin:
"Ein schlüpfriger Deal"
"Cowboyzähmen leicht gemacht"
"L.A. Love Affair - Das Flüstern des Herzens"
"Code SEXY 5: Die Stunde der Jägerin"
"Schatten der Leidenschaft"

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Danke!
Johanna Marthens



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