Sonntag, 27. Juli 2014

REZENSION "Der Zeitentaucher - Mit Schiff, Charme und Kanonen" von Tammy Lincoln

Seitenanzahl: 396
Preis:  5,99 EUR
ISBN: 9783733782023
Verlag: books2read

Anker lichten, Leinen los! Die unerschrockene Piratentochter Olivia macht von Hawaii aus mit ihrer schrägen Crew die Südsee unsicher. Da spült das Schicksal ihr einen Mann vor die Füße, der behauptet, er komme aus der Zukunft. Robert, der Meeresbiologe, bringt sie völlig durcheinander: Erst mal steckt er in einer schwarzen Gummihaut und hat Flossen wie ein Fisch, dann entpuppt er sich als der wohl der heißeste Kerl der sieben Weltmeere. ARRRR! Doch auf dem Piratenschiff gelten strenge Regeln: Wenn der Fischmann sein Leben retten will, muss er sich als Piratenkrieger beweisen, einen legendären Familienschatz finden und ihren durchtriebenen Widersacher, den „Großen Chang“, zu den Haien schicken …


Cover:

Das Cover hat mich magisch angezogen. Schon früher habe ich unheimlich gerne Filme über Schatzinseln gesehen und mit gefiebert wo wohl der Schatz versteckt sein mag. Dieses Cover ist farblich wunderbar abgestimmt und strahlt etwas geheimnisvolles und spannendes aus. 


Meinung:

Wenn wir 150 Jahre in die Vergangenheit zurückreisen würden, wäre das sicherlich ein großer Schock. Elektrische Geräte zur Freizeitbeschäftigung wurden noch nicht entwickelt und auch die medizinische Versorgung lässt sehr zu wünschen übrig. Doch Robert nimmt diese Zeitreise sehr gefasst auf und nutzt diese um viele Erfahrungen aus vergangener Zeit zu sammeln.

Die Reaktion der Piraten war durchaus realistisch, als auf einmal ein in Neoprenanzug gekleideter junger Mann vor ihnen steht. Ich hätte mit Robert genau wie sie "zu nutzen" gemacht, denn wie oft bekommt man schon die Gelegenheit zu fragen was in der Zukunft großen Marktwert hat oder wie man Leute beispielsweise versorgt wenn diese kurz zuvor beinahe ertrunken wären.

Erste Hilfe Maßnahmen sind für die Piraten noch ein Fremdwort und die medizinische Versorgung liegt hier größtenteils beim Hände auflegen, so kann sich die Crew glücklich schätzen mit Robert ein neues Mitglied auf ihrer Hinakua begrüßen zu dürfen da er durch seine Kenntnisse die Kapitänstochter Olivia rettet. Olivia ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Freibeuterin und hat ihren ganz eigenen Kopf was Robert auch zu spüren bekommt.


Robert biss sich auf die Zunge. "Okay, wie du willst", lenkt er ein, "dann eben so ..." Sein Vater hatte immer mit einem Zwinkern gesagt: In Kleinigkeiten soll ein Mann seiner Frau ruhig ihren Willen lassen.

Auf dem Piratenschiff 'Hinakua' gelten strenge Regeln, so ist beispielsweise Olivia als Tochter des Kapitäns tabu. Ich war ganz neugierig zu erfahren, welche Strafe einen wohl erwartet, wenn man gegen diese Regel verstößt und sei es nur durch kleine Annäherungsversuche. Habt ihr schon einmal etwas von Schrumpfköpfen gehört? Als ich das gelesen habe hatte ich eine Gänsehaut. Bei harten Regelverstößen wird demjenigen der Kopf abgeschlagen und in einer Art "Vogelkäfig" an Deck aufgehangen um so andere von Verstößen abzuhalten. Doch egal wie abschreckend dieses Bild auch sein mag, Roberts und Olivias wachsende Zuneigung kennt bald kein halten mehr.

"Du ... bist für mich gemacht!" Seine Stimme vibriert vor unterdrücktem Zorn. "Diese Brüste haben auf mich gewartet! ... Und diese Taille ist längst von meinen Umarmungen geformt!" Er packte fest in ihre Pobacken. "Meins!"


Die Hinakua ist ein Piratenschiff, doch der Zusammenhalt an Bord hat mich einfach fasziniert. Sie sind wie eine Familie, zusammengesetzt aus den unterschiedlichsten Charakteren. Sei es der temperamentvolle Franzose oder der Chinese Hop Sing der kein "r" sprechen kann. Ich kam durch die verschiedenen Dialekte zwar öfter mal ins Schwanken, jedoch haben gerade diese Dialekte das Buch so lebendig gemacht und jedem eine starke eigene Persönlichkeit gegeben.

Robert und Olivia kämpfen um ihre Liebe und stehen noch oft Hürden gegenüber. Sei es durch die eigene Crew oder durch angreifende Piratenschiffe. Doch gemeinsam sind sie starkt und so schafft Olivia auch der Herausforderung gegenüber zu stehen, als sich die Zeitreise umkehrt und sie sich 150 Jahr in der Zukunft wiederfindet.

Nun hatte sich Robert bei IKEA ein größeres Bett bestellt, und nach dessen Liefertermin wollte sich Olivia per Telefon erkundigen. Unter der angegebenen Nummer meldete sich eine Computerstimme. "Sagen Sie bitte Ja oder Nein", forderte diese Stimme. "Ja, hallo, hier ist Olivia Schmidt, ich wollte ..." "Sagen Sie bitte Ja oder Nein." "Nein, ich wollte ..." "Nennen Sie die Ziffern ihrer Postleitzahl." "O je, einen Augenblick, wo steht das denn?" "Nennen Sie ihre Auftragsnummer zügig ohne Punkt und Bindestriche." "Ja, ich guck doch schon!" "Antworten sie bitte mit Ja oder Nein." "Verdammt, Scheiße, son of a bitch! Können Sie mir nicht einfach..." "...ohne Punkt und Komma." Mit einem Aufschrei feuerte Olivia das drahtlose Telefon aus dem Fenster. 


Charaktere:

Olivia (Leilani) ist stolz darauf Freibeuterin zu sein. Mit ihren zweiundzwanzig Jahren ist sie schon viel rumgekommen und hat mit der Crew viele Menschen die ihr wichtig und ans Herz gewachsen sind. Sie ist stolz auf die Geschichte ihrer Götter und erzählt Robert alles was er wissen muss um genug "mana" zu sammeln, welches wichtig für ein gutes und erfülltes Leben ist.

Robert ist Wissenschaftlicher und erforscht die Korallenbleiche im Great Barrier Reef, nachdem er sich aus einer Schatzkiste ein Amulett umhängt, wird er 150 Jahr in die Vergangenheit versetzt und erlebt die Welt mit anderen Augen. Eine Welt die besonders Olivia ihm schmackhaft macht.



Schreibstil:

Tammy Lincoln hat einen sehr lebendigen Schreibstil, obwohl die verschiedenen Akzente und Dialekte der Crew-Mitglieder ein wenig Einfluss auf meinen Lesefluss genommen haben, fand ich es interessant und amüsant die Charaktere auf so unterschiedliche Art kennen zu lernen. Die Redensart hat mich an viele Piratenfilme erinnert die ich als ich jünger war gesehen habe und so kam es mir vor, als wäre ich wirklich auf einem Piratenschiff gewesen und über das Meer gesegelt. 
Wenn ich mir Gedanken mache, wie es wohl wäre in die Vergangenheit zu reisen denke ich immer das es wohl ein Schock wäre auf so vieles einfach Aufgrund der noch nicht bestehenden Modernisierung verzichten zu müssen, doch die Autorin hat die andere Seite wundervoll herübergebracht, denn für die Piraten war es ein viel größerer Schock.
Ein spannendes und gefühlvolles Buch mit viel Witz und Charme =) 


Bewertung:




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