Samstag, 29. August 2015

REZENSION "True - Weil du mich zum Träumen bringst" von Erin McCarthy


Kylies Abschluss ist in Gefahr, und bis zum Ende des Semesters sollte sie sich eigentlich ausschließlich auf die Uni konzentrieren. Doch seit herauskam, dass ihr Freund Nathan sie betrogen hat, ist Kylie von einer Traurigkeit befallen, die sie kaum einen klaren Gedanken fassen lässt. Um sich abzulenken, stürzt sie sich in eine leidenschaftliche Affäre mit ihrem Nachhilfelehrer Jonathon, der Kylie das erste Mal seit langer Zeit das Gefühl gibt, dass das Glück sie vielleicht noch nicht ganz verlassen hat. Bis beide in einem kurzen Moment der Unachtsamkeit einen Fehler begehen, der ihr Leben für immer verändern wird …

Seitenanzahl: 298
Preis: 9,99 EUR
Verlag: Egmont Lyx


Cover:

Das Bild der Frau, die sich an den Mann schmiegt und einen Kopf kleiner zu sein scheint, gefällt mir sehr. Es strahlt das Gefühl von Geborgenheit aus, ebenso die Mimik der Frau lässt darauf schließen, dass es nur an solch positiven Gefühlen bedarf, um glücklich zu sein. Die Gestaltung des Buchtitels durch die Schriftart, Größe und die Hervorhebung der roten Kreise liefern wieder ein tolles Gesamtbild.


Meinung:


Kylie und Jonathon waren mir vom ersten Augenblick an sympathisch. Beide sind eher zurückhaltend und driften bezüglich ihrer Vorliebe zur Chemie ordentlich auseinander, dennoch verstellen sie sich nicht und faszinieren den jeweils anderen mit ihrer Persönlichkeit.

Kylie hat ein geringes Selbstbewusstsein, sieht sich selbst als dumm. Das ihr Freund sie betrogen hat, trägt nicht zur Verbesserung der Situation bei, führt letztendlich sogar dazu, dass sie sich in ihrer Meinung bestätigt sieht. 

Man musste schon so etwas Schreckliches wie ein Mörder sein, um meinen Hass heraufzubeschwören. Oder man betrog mich mit meiner besten Freundin. Aber selbst danach hatte ich Nathan nicht gehasst. Ich war verletzt. Verletzt auf eine Art, die für mich merkwürdig war, weil sie nicht verging.

Zutiefst von ihrem Exfreund verletzt vernachlässigt sie ihre Kurse und hinkt besonders in Chemie hinterher. So wie ich Kylie kennen gelernt habe, würde ich sie jedoch nicht als dumm bezeichnen. Es gibt nun mal Fächer, in denen man mehr tun muss als für andere bzw. für die einem einfach das Verständnis fehlt. Allerdings hatte ich in vielen Situationen das Gefühl, dass Kylie eine gewisse Reife fehlt. 

Jonathon ist überdurchschnittlich intelligent, doch wirkt er nicht abgehoben oder von sich selbst beeindruckt. Er hilft Kylie und schafft es ihr nach langer Zeit ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Obwohl mir die zwei schnell sympathisch waren, fand ich die Entwicklung zwischen ihnen doch zu rasant. Einerseits trauert Kylie noch ihrer alten Beziehung hinterher und kaum steht Jonathon vor ihr und positioniert in den richtigen Momenten berührende und zustimmende Worte, ist ihr Exfreund vergessen und sie verbringen eine leidenschaftliche Nacht zusammen. Das Bild, was die beiden mir da vermittelt haben, entsprach so gar nicht meinem ersten Eindruck. 

Meine Vermutung, welchen Fehler die zwei begehen, der im Klappentext erwähnt wird, hat sich bestätigt. Das Kylie Jonathon davon unterrichtet und ihm die Freiheit lässt zu entscheiden, fand ich lobenswert und hat bewiesen, dass Kylie für ihr leichtsinniges Verhalten die Verantwortung trägt. Für Sie war die Erkenntnis ein Schock, doch hat sie eine Familie an ihrer Seite, die sie unterstützt, bei Jonathon hingegen ist das nicht ganz so leicht. Er hat Träume, versucht den Erwartungen seines Vaters ein Stück weit gerecht zu werden und nun scheinen diese Pläne komplett über den Haufen geworfen zu werden. Die beiden stehen vor einer Hürde, die nicht so leicht zu meistern ist. In dieser Situation Fehler zu begehen wie beispielsweise durch unbedachte Worte, ist zwar nicht schön, dennoch kommt es darauf an, was man aus seinen Fehlern macht und wo diese einen letztendlich hinführen. Manchmal fordert einen das Schicksal heraus und das Ergebnis ist für Kylie und Jonathon tragisch. Allerdings glaube ich, dass die zwei sich nicht nur gegenseitig, trotz ihrer Erwartungen näher gekommen, sondern auch über sich selbst hinausgewachsen sind und wichtige Erfahrungen gesammelt haben.

>>Liebes, es gibt viele Arten von Klugheit, und du hast gerade gezeigt, dass du die Intelligenz des Herzens besitzt. Glaub ein bisschen mehr an dich selbst.<<

Um die Menschen zu schützen, die wir lieben verschweigen wir Dinge von denen wir wissen, dass sie sie verletzen würden. Dieses Verhalten von Jonathons Mutter verstehe ich, dennoch trägt sie auch dazu bei, dass man die Gefahr und Unberechenbarkeit seines Vaters nicht einschätzen kann. Als Professor sollte ihm daran gelegen sein, seine Schüler zu motivieren und ihnen zu helfen. Doch macht er keinen Hehl darum, wie wenig er von Kylie hält. Er sieht nur eine Möglichkeit, dass sie den Kurs besteht. Ist sie verzweifelt genug um darauf einzugehen?

>>[...] Wir brauchen in unserem Leben unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten.<< 

Dieser Satz von Jonathons Mutter hat mir sehr gefallen. Es ist nicht wichtig, in jeder Lebenslage die richtigen Entscheidungen zu treffen, alle Fächer mit Bestnoten abzuschließen. Wichtig ist, dass man Menschen um sich herum hat, durch die man lernt, wächst, bei denen man sich wohl und geborgen fühlt. Die dort Stärken haben, wo man selbst Schwächen hat, dass man sich gegenseitig hilft. Und auch wenn die Zeit für die Protagonisten noch so schwer wird, so haben sie doch wenigstens Menschen an ihrer Seite, die ihnen genau das geben.


Charaktere:


Kylie ist kein Ass in Chemie und ihrem Verhalten fehlt es des öfteren an Reife, dennoch hat sie eine der wichtigsten Eigenschaften, die weitaus wertvoller ist. Sie ist liebevoll, herzlich, nicht voreingenommen, gibt jedem eine Chance und das ist etwas, was einen Menschen ausmacht und definiert. Seit der Trennung von ihrem Freund haben sich viele Hürden aufgetan, manche wird sie bewältigen, an anderen wird sie scheitern. Doch egal wie es kommt, hat sie Familie und Freunde die ihr zur Seite stehen.

Jonathon [Darwin] liebt die Kinetik und hat ein Tattoo bestehend aus dem Periodensystem der Elemente, die Avogadro-Konstante, der Strukturformel für Propangas und die Daten wichtiger Ereignisse in seinem Leben. Mit Kylie wächst dieses Tattoo und ebenso der Konflikt mit seinen Zukunftswünschen und seinem Verantwortungsbewusstsein. Wiederholt sich mit ihm und Kylie die Geschichte seiner Eltern?



Schreibstil:


Erin McCarthy hat mich wieder in ihrer Welt gefesselt. Der Protagonist Jonathon ist kein "Bad Boy" und obwohl ich solche Geschichten immer interessant finde, war eben das eine erfrischende Abwechslung. 
Die Nebencharaktere waren sehr gut ausgearbeitet und der Konflikt zwischen Jonathon und seinem Professorenvater hat der Handlung einen tollen Schliff verliehen. Allerdings haben sich sowohl Jonathon als insbesondere Kylie in ihrem Verhalten meiner Ansicht nach zu sehr widersprochen. Ihre zurückhaltende Art passt für mich nicht wirklich zu ihrem Verhalten nach der Nachhilfestunde. Oftmals waren mir die zwei zu wankelmütig und unentschlossen. Ebenso der Tatbestand, dass sich die zwei immer wieder längere Zeit aus dem Weg gehen und versuchen die Aufmerksamkeit durch teilweise verletzende Handlungen wieder auf sich zu ziehen um sich näher zu kommen, hat von fehlender Reife überzeugt. Trotz dieser Fehler gab es auch viele positive Eigenschaften der Protagonisten, die es mir ermöglicht haben sie schnell ins Herz zu schließen, wenn auch das ein um das andere mal mit einem Kopfschütteln verbunden war. 




Bewertung:





Zur Autorin:
Erin McCarthy sagt von sich selbst, dass sie eine große Schwäche hat: Bücher schreiben. 2002 hat sie ihren ersten Roman veröffentlicht, dem bis heute viele mehr folgten. Sie lebt mit ihrer Familie in Ohio.




Weitere Bücher der Reihe:
*Rezension* - "True - Wenn ich mich verliere"













Weitere Bücher der Autorin:
"Verliebt in einer Sommernacht"
Weitere Werke hier *Klick*












Danke!












Original Titel:
Shatter (True Believers, Book 4)


Original Cover:


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