Donnerstag, 3. März 2016

REZENSION "Vergessene Existenzen" von Jana Ulmer

Die achtzehnjährige Sanya Taylor wohnt in Monterey/Kalifornien und gelangt durch einen Zufall auf den Kontinent Tasyar. Er wird von der Aussenwelt geheim gehalten und bald erfahren Sanya und ihre Freunde auch warum. Eskil - ein in Tasyar sehr beliebter Magier - plant schon lange seine Macht auszubauen. Er macht dem Volk glaubhaft bewusst, dass Sanya, die Fremde aus dem "Rest der Welt", genau das beabsichtigt. Sanya lernt den Magier Derek kennen, dem sie augenblicklich verfällt. Trotz der Missgunst der Einwohner und der Gefahren welche überall lauern, wollen Sanya und ihre Freunde gegen Eskil vorgehen.

Seitenanzahl: 289
Preis: 3,99 EUR
Verlag: Amdora




Cover:


Ich finde das Cover passt gut zum Inhalt der Geschichte. Für mich verkörpert das Bild den Übergang Sanyas nach Tasyar. Der seichte Nebel der sie umhüllt und das Tor in eine andere Welt symbolisiert, sowie die Stärke und Präsenz in ihrem Blick. Hier blicken wir der Protagonistin vom Anfang und vom Ende des Buches ins Auge, denn auch wenn sie über sich hinaus wächst, so waren ihre stärksten Eigenschaften schon von Anfang an gegeben.


Meinung:


Sanya, ihr Zwillingsbruder Greg und ihre Freunde wollen gemeinsam eine ausgelassene Zeit verbringen, nichts ahnend, dass genau dieser Trip ihr gesamtes Leben vollkommen verändern wird.


>>Ich hatte Angst, dass das alles zu real wird, wenn ich es erzähle.<<

Greg ist der typisch "große" Bruder, der einem mit flotten Sprüchen zu Lachen bringt und dennoch zur richtigen Zeit weiß, wie er sich zu verhalten hat und der locker-lässigen Art einem Reifem und Erwachsenem jungen Mann weichen lässt. Seine Anwandlungen haben Sanya das ein um das andere Mal Nerven gekostet und auch wenn sein Verantwortungsbewusstsein ihr gegenüber für sie zu den ungünstigsten Zeitpunkten aufkommt, so hätte sie doch besser einmal auf ihn gehört. 

Casey ist eine Freundin, wie man sie sich wünschen kann. Sie lässt ihren Worten Taten folgen und weiß, wo sie ihrer Freundin mental eine wichtige Stütze ist.

Die Charaktere miteinander im Vergleich unterscheiden sich wie Tag und Nacht, dennoch ergibt dieser Kontrast im Zusammenspiel ein außergewöhnliches Abenteuer. Um Eskil entgegen zu treten, werden die Freunde auf eine Art gefordert, die ein zerstörerisches Ausmaß annehmen, aber auch in tiefster Form verbinden kann.


>>Ich gebe zu, nur ich alleine komme gegen euch alle nicht an. Ich werde euch für heute laufen lassen. Aber wenn wir uns das nächste Mal begegnen - und dann werde ich sicherlich nicht alleine sein - bin ich nicht so gütig. Glaub mir, Mäuschen, das, was ich heute gezaubert habe, war noch gar nichts im Vergleich zu dem, was ich sonst noch so drauf habe. [...]<<



Derek und Eskil, beides Magier und dennoch in unterschiedlicher Ausübung. Augenscheinlich normale Menschen, die aufgrund ihrer Überzeugung zu einer nicht zu unterschätzenden Waffe werden und die fantastische Welt Tasyar die zahlreiche mystische Wesen verborgen hält.

Ihr Leben vollkommen auf den Kopf gestellt, stellt sich für Sanya die Frage, wo sie am Ende stehen wird. Wen hat sie weiterhin an ihrer Seite und wen hat sie neu dazu gewonnen?



Charaktere:


Sanya zeichnet sich durch Nächstenliebe und Selbstlosigkeit aus. Ihre Stärke beruht sowohl auf ihren Charakterzügen, als auch durch den emotionalen Halt ihres Bruder und ihrer Freunde. Sie wächst mit den Gegebenheiten und lernt, dass es in jedem Übel, auch etwas Gutes zu finden gibt. Doch wie sieht das Ende ihrer Reise aus?


Schreibstil:

Jana Ulmer hat mit ihrem Buchtitel den Nagel auf den Kopf getroffen. Tasyar- eine vergessene Existenz, die wir durchlaufen und mit ihr alle Schattenseiten, Lichtblicke und Bewohnern kennen lernen. Fantasy gespickt mit Abenteuer und einer zart wachsenden Liebe, vereint den Stoff für schöne und unterhaltsame Lesestunden.

Was die Autorin hier eindrucksvoll zur Schau stellt, ist, dass für den Ausgang eines Kampfs nicht nur die Überlegenheit der Fähigkeiten von Bedeutung sind, sondern der Grund, weshalb man diesen Weg beschreitet und wer hinter einem steht. Freundschaft und Liebe die wichtigsten Dinge, die einem das Leben schenken kann, beide sind unbezahlbar und auch wenn sie in ihrer Form verschieden sind, würde man für beide Seiten durchs Feuer gehen.

Das erste Buch der Autorin, doch hoffentlich nicht das letzte ;)


Bewertung:





Zur Autorin:

Sie wurde 1992 in Mainz geboren und bringt nun mit "vergessene Existenzen" ihren ersten Roman auf den Markt.


- Amdora -


Danke!





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