Donnerstag, 12. November 2015

REZENSION "Demon Chaser - Engelszorn" [Bd. 2] von Sara Hill

*Leseprobe*

Fast fünfzehn Jahre lang wurde Jason in der Hölle gefoltert und gedemütigt, bis er ein Bündnis mit dem Dämon Samael schließt. Gebrochen kehrt er auf die Erde zurück, um im Auftrag des Dämons Gefallene zu töten.
Da begegnet er Debbie, durch die er Zugang zu Raven bekommen könnte. Raven ist sein Freund aus Kindertagen und er trägt Schuld an seinem Sturz in die Hölle. Jason sieht die Zeit für seine Rache gekommen, wäre da nicht Debbie, zu der er sich magisch hingezogen fühlt. Wird sie ihm glauben, dass er nicht nur wegen Raven an ihr Interesse gezeigt hat?

Seitenanzahl: 304
Preis: 12,99 EUR [P] ; 4,99 [E]
Verlag: bookshouse




Cover:

In diesem Cover spiegelt sich meine Vorstellung von Debbie und Jason. Eine Frau, die streng und taff wirkt, die jedoch so leicht zu verletzen ist, wenn ihren Lieben Gefahr droht. Auch der Mann blickt kühl drein, ist von einer dämonischen, langgliedrigen Hand geziert. Hinter diesem unantastbar erscheinendem Auftreten liegt ein Kern verborgen, der von den richtigen Menschen ans Tageslicht befördert wird. Geziert von einem Ornament ergibt das Gesamtbild einen wunderschönen Blickfang. 


Meinung:

Wenn man Debbie nicht kennt, würde man sie aufgrund ihres Äußeren und ihrer Distanziertheit wohl ein wenig Furcht einflößend finden. Schwarz ist ihre "Farbe" und Tattoos zieren ihren Körper. Hinter jedem Kunstwerk steckt eine bedeutungsvolle Geschichte. Sieht man sie jedoch im Umgang mit ihren Freunden Amanda, Raven und Lily, die ihre Familie sind, entdeckt man schnell den liebevollen und verletzbaren Kern, dieser kühnen Schale.

>>Natürlich, du bist sehr ungeduldig, dass muss bestraft werden.<< Jason lachte leise und fesselte mit dem zweiten Tuch ihr anderes Handgelenk ans Gitter.

Jason ist ein Held wie er im Buche steht, nicht weil er alles perfekt macht, sondern weil er trotz seiner Wut und seines Hasses noch klar denken kann und seine Entscheidungen überdenkt, obwohl er diese über fünfzehn Jahre in der Hölle unter der Folter von Samael geschürt hat. Jason hat unter Einfluss von Samael viele Taten begangen und Fehler gemacht, bei denen er die Möglichkeit gehabt hätte sich aufzulehnen. Gut heiße ich es keines falls, was er getan hat, doch in Anbetracht der Tatsache, was Jason durchgemacht hat, würde ich wohl fast alles tun um diesen Teufelskreis zu entfliehen. Unter Folter sind schon wenige Tage eine unvorstellbar lange Zeit, über Jahre betrachtet ist es ein Wunder, dass Jason nicht ein Schatten seiner Selbst ist und das es dieser Dämon nicht geschafft hat, seine Seele zu brechen.

Erkenne das Unsichtbare.

Familie ist das, was uns am meisten Halt gibt. Nach dem dramatischen Tod von Debbies Eltern, an denen sie sich die Schuld gibt, sind Amanda und Raven ihr Anker. Für die beiden würde sie, ohne zu zögern, alles opfern und genau diesen Schritt wagt sie, als sowohl Himmel, als auch Hölle, das Bindungsstück der Liebe von Raven und Amanda entdecken. Ein Wesen der Hölle hat Debbie damals alles genommen und nun scheint nur er ihr helfen zu können. 

>>Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee war, ihn wütend zu machen.<< Raven ging in Angriffsposition. >>Na, und ich denke, ihn Arschkriecher des Teufels zu nennen, war auch nicht sehr diplomatisch.<<

Debbie hat im Kampf schon vieles erlebt, an Männern hegt sie kein dauerhaftes Interesse und Jason stellt beides auf den Kopf. Wieso ist die Verbindung der zwei von Anfang an so stark, dass sie einander vervollständigen wie es nichts und niemand jemals zuvor geschafft hat? Liegt es daran, dass beide einen dunklen Teil in sich tragen, der in der Vergangenheit begründet liegt oder steckt viel mehr dahinter? 

Ein Kampf mit der Zeit beginnt und diesen können Jason, Debbie, Raven, Amanda und Lily nur gewinnen, wenn sie bereit sind, das vergangene zu vergessen und gegenseitige Fehler zu verzeihen.
Himmel und Hölle kämpfen mit aller Macht für ihre Überzeugung, aber nur wer selbstlos und aus Nächstenliebe handelt, ist ein wahrer und unbesiegbarer Gegner.



Charaktere:

Debbie ist stark, taff und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Doch wie nahezu jeder hat auch sie eine Schwachstelle, ihre Familie. Ebenso Jason, der sich in ihr Leben gemogelt hat, nimmt einen wichtigen Platz in ihrem Leben ein und mischt es zugleich ordentlich auf. Im Zwiespalt ihrer Gefühle bleibt ihr nur noch die Möglichkeit auf ihr Herz zu hören, was gar nicht so leicht es, wenn man sonst so sehr darauf bedacht ist, es außen vor zu lassen.

Jason war in der Hölle fünfzehn Jahre lang der Folter von Samael ausgesetzt. Nur anhand eines Auftrags kann er dem Dämon zeitweilig entfliehen. Er besitzt eine Gabe, die es vermag Gefallene zu töten, doch der Preis dafür ist hoch. Immer mit gefühlsechten Illusionen der Folter geplagt, erinnert Samael Jason daran, was ihn erwartet, wenn er ihm keinen gehorsam leistet. Schlussendlich ist es jedoch die Gefahr, dass der Dämon um seine wachsenden Gefühle für Debbie erfährt, da er sich zu jeder Zeit Zugang zu seinen Gedanken verschaffen und das Hier und Jetzt durch seine Augen sehen kann, welchen ihn auf Abstand hält.


Schreibstil:

Sara Hill hat mich auch mit dem zweiten Band der Reihe in eine spannende Welt entführt. Der Einstieg in die Geschichte war voller Liebe und zugleich tränenreich. Beim Lesen bin ich gar nicht Drumherum gekommen, mich zu fragen, wie ich in gewissen Situationen gehandelt hätte. 

Amanda und Raven waren hier nicht nur Nebencharaktere sondern haben immer eine präsente Rolle eingenommen. Familie bedeutet nicht Blutsverwandtschaft, sondern einem das Gefühl zu geben, geliebt zu werden, einander zu helfen, zu schützen und zu lieben. Hat man solche Menschen an seiner Seite, ist auch die Hölle machtlos. 

"Engelszorn" erleben wir aus der Perspektive von Debbie und Jason. Zwei Persönlichkeiten die Abstand zueinander wahren wollen und es doch nicht können. Zwei Menschen die ihr eigenes Laster zu tragen haben und den anderen dennoch verstehen können. Die Autorin zeigt mit dieser tollen Geschichte, dass man sich nicht über die Fehler definiert, die man gemacht hat. Wichtig ist, das man bereit ist neue Gegebenheiten zu beachten und in seine Entscheidungen mit einzubeziehen. Seit niemals so von Hass und Wut eingenommen, dass ihr darüber zu dem werdet, was ihr am meisten verachtet.

Geschichten über einen Kampf von Himmel und Hölle gibt es viele, Sara Hill vereint in diesem Buch hingegen Elemente, denen ich zuvor noch nicht begegnet bin.  


Bewertung:




Zur Autorin:

Sara Hill wurde am 05.02.1971 geboren und lebt mit ihrem Mann, zwei Söhnen und einer Vielzahl von Haustieren in einer kleinen beschaulichen Ortschaft in der Nähe von Nürnberg.


- bookshouse

Weitere Bücher der Reihe:
Band 1
*Rezension*
















Weitere Bücher der Autorin [Sandra Bäumler]:
"Feenglut"
"Eisblaue Augen"
"Meeresgrüne Augen"















"Auf sanften Pfoten"














Danke!



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