Sonntag, 1. November 2015

REZENSION "Forbidden Destiny" von Kim Henry

*Leseprobe*

Eine Liebe, geschrieben in Blut und Verrat, gelebt in der Hölle. 

Destiny Lazar ist noch ein Kind, als sie Joaquín Perez das erste Mal begegnet. Immer wieder kreuzen sich ihre Wege, und mit jeder Begegnung wird mehr und mehr klar: Destiny und Joaquín sind füreinander bestimmt. Wann immer sie zusammen sind, verlieren Vergangenheit und Zukunft ihre Bedeutung. Ein Leben, bestimmt von den zwielichtigen Geschäften ihres Vaters und der ausweglosen Abhängigkeit, in die sich Joaquín begeben hat - bis sich ihre Gegenwart in den Kämpfen der Mixed-Martial-Arts Undergroundtour entscheidet. 

Dies ist eine Liebesgeschichte. Romeo und Julia auf Amphetaminen. Mit fingerlosen Kampfhandschuhen. In einem Käfig. Ohne Ausweg. Bist du bereit?




Seitenanzahl: 326
Preis: 6,99 EUR [eBook]


Cover:

Demütig den Kopf gesenkt und von der Kapuze das Mantels verdeckt, ist die Wirkung des Mannes eine Mischung aus starker Präsenz, der in sich gekehrt alle Reserven für den nächsten Kampf aktiviert und die Traurigkeit die um seinen Mund liegt, das selbst sein stählerner Körper nicht vermag, seiner Liebe Ausdruck zu verleihen. Durch den schwarzen Stoff, der den muskulösen Körper umhüllt, ist ein Tribal-Tattoo erkennbar  das ein leichtes aber eindrucksvolles Highlight setzt. Schwarz-weiß gehalten ist "Destiny" ein toller Farbakzent, bei dem sich schon vermuten lässt, das in der Geschichte selbst, Blut fließen wird.


Meinung:


Rey hat seine Tochter Destiny immer an der kurzen Leine gehalten und ihr nur wenige Freiheiten gegönnt, dass der heranwachsende Teenager, der nicht nachvollziehen kann, warum Daddys Hunde sie immer bewachen müssen, versucht Spaß zu haben und auszureißen war verständlich. Nach Jos Eingriff auf einen Übergriff an Des, ist sie in der Schule nicht mehr der Außenseiter, hat dafür aber Feinde die sie nicht einzuschätzen vermag, da sie nicht weiß, womit genau ihr Vater sein Geld verdient.

Erst das Des sieht, was geschieht, wenn man sich gegen ihren Vater richtet, bringt Rey dazu seine Maske und die wenig väterlichen Gefühle fallen zu lassen, die ein Monster zum Vorschein bringt. Das sich dieser mit Alvaro verbündet, war nahe liegend, denn sie finden ineinander das Gegenstück ihrer dunklen Seele.


Doch wann hat sich Liebe an Vernunft gehalten?

Joaquín ist als Teenager in die Fänge von Rey Lazar geraten, der gleich seine Schwachstelle erkannt und ihn zu seinem Vorteil manipuliert hat. Ein junger und starker Mann, aus dem Slums von Mexiko der seine Drecksarbeit erledigt und nach dem kein Hahn krähen würde, wenn er das zeitliche segnet. 
Wenn Jo kämpft ist es jedoch egal, woher er kommt, das einzige was in diesen Momenten zählt, ist sein Können. Auch wenn Frederico - Joaquíns Trainer - glaubt, Alvaros Motivation bestehend aus purem Hass, macht ihm zu einem ungesiegbaren Gegner, so ist es Jos Wille um seine Liebste zu kämpfen, sein Rivier abzustecken, etwas was ihn noch viel gefährlicher und unberechenbarer macht. Er kämpft im Gegensatz zu Alvaro - der seinen Hass jedem einzelnen Gegner gegenüber, selbst wenn er ihnen noch nie zuvor gegenüber gestanden hat, aus seinem Ärmel zieht - nicht für sich und sein Ego, sondern für ein wahres Ziel.

Ich schwor mir, nicht zuzulassen, dass irgendwer Destiny Lazar zu nahe kam. Weil ich es sein wollte, der das tat. Weil ich nicht zulassen würde, dass irgendwer sie mir wegnahm, während sie noch ein bisschen wuchs und reifer wurde.

Rodriguez ist so von sich selbst überzeugt, dass er nicht mit der Stärke Joaquíns gerechnet hat, der ein Neuling in Bereich der Ring-Kämpfe ist. Mit einem gut gesetzten Schlag, hätte Jo locker nachsetzen und seinen Gegner auf die Matte befördern können, doch er wollte tanzen und sich beweisen. Er wollte es nicht einfach haben, sondern möchte sich seine Ziele erarbeiten. Ein Moment indem auch Alvaro in Jo einen ernst zunehmenden Gegner sieht, den er nicht einfach aus dem Ring fegen kann und mit einer seiner Regeln bricht. 

Im Käfig werden mit jedem neuen Kampftag die Daumenschrauben enger gezogen, in jeder Runde werden die Schwachen gegen die Starken gesetzt. Die Selektion im Ring wird immer härter, bis nur der Beste übrig bliebt. 

>>[...] Ich denke an dich, wenn ich im Ring stehe. Ich denke an dich, wenn ich sie zu Boden prügele. Ich denke an all das, was ich dir eines Tages bieten kann, solange ich nur nur immer auf der Siegerstraße bleibe. Das macht mich unbesiegbar. Solange du mein Herz hältst, werde ich immer zu dir zurückkommen. Als Sieger.<< 

Eingeklemmt zwischen einem Felsen und einem harten Stein muss Joaquín nach dem Hinterhalt von Alvaro und Rey, die schwerwiegende Folgen hat, lernen, sich selbst mit mehr Geduld zu betrachten, seine Gegner fixieren und einzustufen. Ein Stein lässt sich verrücken, der Kampf gegen einen Felsen ist aussichtslos.   Mit der Überzeugung wenigstens für Destiny zu sterben, als für nichts zu leben, setzt er alles auf einer Karte, deren Ausgang so gut wie festliegt. 

Eine junge Liebe die über Jahre kämpft. Er ist bereit, für ihre Freiheit zu sterben. Sie ist bereit, sich in seine Alvaros Gefangenschaft zu begeben, damit Joaquín weiteratmen konnte. 


Gewiss ist, es kann nur einen Sieger geben, der lebend aus diesem finalen Kampf hervorgeht, nur zwei Alternativen, die den Anfang oder das Ende bedeuten. Doch auch Des ist nicht mehr die sorglose junge Frau, geblendet von einer trügerischen Welt. Ebenso wie ihr Vater ist sie bereit für ihre Überzeugung zu kämpfen, koste es, was es wolle.


Charaktere:

Destiny [Suertina - kleines Schicksal] ist arglos, was die Machenschaften ihres Vaters betrifft. Doch ein Blick hinter die Fassade lässt sie von einem lebenslustigen, nicht kleinzukriegenden Wesen zu einem Schatten ihrer Selbst werden. Das verlorene Strahlen ihrer Augen wieder zu erwecken, liegt nur in Joaquíns Macht, doch dieser hat zwei Feinde, die alles daran setzen, ihn zu vernichten.

Joaquín [Chimo; Volcano] ein junger Kerl mit einem gewaltigen Überschuss an Energie und fehlender Geduld aus dem Lomas Estrela Mexikos. Um an eine Greencard für sich und seine Schwester Camila zu gelangen, begibt sie Jo in die Dienste von Rey Lazar und das einzige Tabu was ihm auferlegt wurde ist das, was sogleich in seinen Fokus geraten ist.



Schreibstil:

Mit diesem Buch hat sich das Autorinnen Duo Kim Henry, in eine für sie, neue Richtung gewagt und wieder einmal ihr Können zur Schau gestellt. In der brutalen Welt der Lazar Familie wird kein Blatt vor den Mund genommen. Eine Welt, die eine dunkle Seite bei Des zu Tage befördert um an sich und ihrer Liebe so Joaquín festzuhalten.

"Forbidden Destiny" erleben wir aus der Sichtweise der Protagonisten. Was mir sehr gut gefallen hat ist, dass wir hier keine Rückblicke haben sondern direkt mit dem ersten Zusammentreffen von Destiny und Jo starten, deren Verbindung über die Jahre hinweg an Intensität gewinnt.

Destinys Liebeskummer hat etwas in Bewegung gesetzt, dass sie nicht mehr kontrollieren kann und ihr dennoch das Gefühl von Kontrolle gibt. In diesem Moment konnte ich mich nicht nur mit Destiny identifizieren, es war, als würde ich meine Gedanken von damals in ihren wieder erleben. Viele Berichte über Magersucht veranschaulichen nicht einmal ansatzweise, was einem Betroffenen im Kopf herumspukt, Kim Henri hat dieses Gefühl, bezogen auf Destinys Situation, richtig erfasst und sehr gut umgesetzt. 

Sowohl die Guten, als auch die bösen Charaktere verleihen der Geschichte auf vielen Ebenen eine besondere Note. Dabei ist es hier gar nicht so leicht, diese beiden Gruppen klar zu definieren. 

Auch das kleine Mantra von Jo, dass er keine Freunde braucht, da diese einem letztendlich in den Rücken fallen würden, fand ich gut gewählt, da es seine Ängste verdeutlicht. Ob Freund oder Feind, nie kann man sich sicher sein, wann einer zum Angriff übergeht, sicher ist nur, dass der Angriff eines vermeintlichen Freundes sehr viel mehr schmerzt als es bei dem Feind jemals der Fall sein könnte.

Nebencharaktere wie Janice als einzige Freundin von Des, ihr Bruder Hector und die Mutter haben eine Wandlung durchgemacht, die für viele spannende Wendungen in der Geschichte sorgt. 

Mit "Forbidden Destiny" haben die Autorinnen gezeigt, was es wirklich bedeutet, für die Liebe zu kämpfen. Danke für diese Reise <3


Bewertung:






Zu den Autorinnen:

Hinter dem Pseudonym Kim Henry steckt das Autoren-Duo Corinna Vexborg und Nicole Wellemin. 2011 haben sich die Autorinnen in einem Online-Forum für Schriftsteller kennengelernt. Corinna ist gelernte Restaurantfachfrau und lebt mit ihrem Mann und vier Katzen auf der Insel Fünen in Dänemark. Nicole lebt mit ihrer Familie in einem Reihenhausidyll östlich von München und arbeitet als Produktmanagerin bei einem DVD-Label.

Sieben Verlag -


Das Pseudonym Kim Henry steht für Romantik und Spannung an außergewöhnlichen Schauplätzen.

Das Pseudonym Felicity La Forgia steht für sinnliche, romantische Erotikromane.

amazon -


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