Samstag, 12. September 2015

REZENSION "Geliebte Sünde - Eves zweiter Fall" von Sylvia Day


Nachdem Eve ihren ersten Einsatz als Dämonenjägerin überstanden hat, wird sie von ihren Vorgesetzten in eine Art Trainingscamp für Gezeichnete gesteckt. Hier soll sie lernen, mit ihren neuen Superkräften richtig umzugehen, damit sie ein vollwertiges Mitglied im Kampf gegen das Böse sein kann. Doch dann geraten Eve und die anderen Gezeichneten in Schwierigkeiten: Eves Gefährten werden einer nach dem anderen getötet. Und es hat den Anschein, als könnte Eve diesmal nicht mit der Hilfe von Cain und Abel rechnen

Seitenanzahl: 427
Preis: 9,99 EUR
ISBN: 978-3-453-31668-3
Verlag: Heyne




Cover:

Die Triquetra symbolisiert die Verbindung von Alec, Reed und Eve. Betrachtet man das Symbol, lassen sich einerseits drei ovale Bestandteile erkenne, dennoch sind diese als eine Einheit miteinander verbunden, genau so, wie die Protagonisten im Buch. Im Vergleich zum ersten Band, wurde das Symbol durch einen Kreis aus Schlangen erweitert, welche sich durch die Triquetra schlängeln und sich gegenseitig in den Schwanz beißen. Die Erweiterung veranschaulicht sehr gut, die Entwicklung der Protagonisten, sowie die zunehmende Gefahr. Ein schlichtes und dennoch wunderschönes Buchdesign.



Meinung:

Das Eve eine starke Persönlichkeit ist, habe ich schon nach wenigen Seiten des ersten Bands erkannt. Es ist beeindruckend zu sehen, wie du junge Frau einerseits in ein vollkommen fremdes und gefährliches Leben gerissen wird, dass ihr einerseits Angst bereitet und andererseits scheut sie sich nicht, ihren Ängsten gegenüber zu treten. 

Mit der Ankunft im Camp um die neuen Gezeichneten auszubilden wird Eves Situation noch weiter erschwert. Ihre Verbindung zu Cain und Abel ist ein Dorn im Auge ihrer Mitschüler. Ausgegrenzt zu werden, soll einen schwach machen und emotional belasten. Auch wenn Eve die Wirkung nicht kalt lässt, so hat sie doch einen tiefen Glauben an sich, der sie trotz aller aufkommenden Umstände nicht negativ beeinflusst. 

>>[...] Du bist ein kluges Köpfchen, Angel. Pfeif auf die Regeln und folge deinem Instinkt.<< 

Nicht nur Eves Stärke, wird zu einem wichtigen Faktor, der sie für viele Seiten zu einem besonderem Individuum erwachsen lässt. Sie vertraut ihrem Instinkt auch dann, wenn Cain, Abel und sogar Erzengel sie vom Gegenteil zu überzeugen versuchen. Die Welt umgeben von Dämonen in der unterschiedlichsten Erscheinungsform ist für Eve ein fremdes Territorium und dennoch bemerkt sie Kleinigkeiten, die anderen aufgrund ihrer Oberflächlichkeit verborgen bleibt. 

>>[...] Angst führt zu Fehlern durch Unachtsamkeit.<<

Die Verbindung zwischen den Brüdern Alec und Reed - Cain und Abel - wird durch Eve begründet. Eve fühlt sich zu beiden hingezogen, dennoch scheint ihr Cains Liebe beständiger und auch beide Männer konkurrieren um die Zuneigung der Gezeichneten. Die Brüder werden einerseits vollkommen unterschiedlich beschrieben, sind in gewisser Weise wie Tag und Nacht und könnten sich dennoch nicht ähnlicher sein. Cain handelt zu seinem Vorteil, nichts desto trotz ist er auch immer auf Eves Schutz bedacht. Reed hingegen nimmt seine aufrichtigen Gefühle für Eve gleichzeitig als Anlass, um seinen Bruder eifersüchtig und Eve sich ihrer Gefühle für ihn bewusst zu machen. Dieses verworrene Gefühlsdurcheinander führt zu einer besonderen Verbindung die einige Gefahren birgt. 

>>[...] Unsere Instinkte sind grobe Instrumente, unser Verstand hingegen ist eine scharfe Waffe.<< 

Die Ereignisse im Camp überschlagen sich und anstatt miteinander zu arbeiten, agieren die meisten Gezeichneten die sich in der Ausbildung befinden, gegen einander. Dies zieht fatale Folgen mit sich, die anderen wiederum genau in die Hände spielt. Die Problematik, dass die Dämonen einen Schutzschild um sich herum errichtet haben, der sie lange Zeit "unsichtbar" für die Gezeichneten macht, besteht nach wie vor. Doch ein weiteres Problem, welches noch schwerwiegender ist, treibt die Engel an ihre Grenzen. Eine von der Hölle neuartig entwickelte Kreatur, die nahezu unbesiegbar ist und dem nicht nur die Gezeichneten wehrlos ausgeliefert sind sondern dem Anschein nach, ebenso die Erzengel.

>>[...] Und lassen Sie keine der Gezeichneten aus den Augen, vor allem nicht Evangeline Hollis. Erwarten Sie allerdings nicht, das sie kooperiert<<, ergänzte er. >>Manchmal tut sie es, manchmal nicht.<< >>Sie ist eine Frau<<, sagte Montevista, als würde das alles erklären. Was es auch tat. >>Sie ist meine Frau.<< >>Verstanden.<< 

Alec gibt Eve das Gefühl, sicher und bei Verstand zu sein. Er versucht weder sie zu vertrösten, noch ihr etwas vorzumachen. Er behandelt sie mit Respekt, während alle anderen sie zu ihrem Zweck manipulieren wollen. Der Verlust eines Erzengels führt für Alec allerdings zu gravierenden Veränderungen, die nur die Liebe für ein Wesen zulässt. Ein Verlust für Eve und gleichzeitig Reeds Chance. Doch zuvor müssen die drei erst einmal die Gefahr bannen, die alle auf Trab hält und zunehmend weitere Leben kostet.


Charaktere:

Eve zieht die Gefahr geradezu magisch an. Nicht nur der weiterhin bestehende Konflikt zwischen den beiden Männern, die ihr am Herzen liegen belastet sie, sondern ebenso die zunehmende Bedrohung im Camp. Ihren Vermutungen, was hinter den Angriffen stecken könnte, findet bei Gezeichneten und Erzengeln wenig Beachtung. Doch unerschütterlich vertraut sie ihren Instinkten und bringt sie damit nicht nur einmal in Lebensgefahr.

Alec [Cain] weiß, dass Eve das Training zur Gezeichneten absolvieren muss, um sich gegen die häufenden Gefahren schützen zu können. Nichts desto trotz, gefällt es ihm gar nicht, sie im Lager allein zu lassen in dem mysteriöse Vorkommnisse für jeden zur uneinschätzbaren Gefahr werden. Mit Eve hat er sein Gegenstück gefunden, dennoch vollzieht er eine Wandlung, die nur die Liebe zu einem Wesen erlauben. 

Reed [Abel] ist immer edel gekleidet. Seine zivilisierten Äußerlichkeiten sind so trügerisch, lauert unter ihnen doch ein primitiver Mann mit sehr groben Ecken und Kanten. 



Schreibstil:


Der zweite Band von Sylvia Days Geschichte zu Cain und Abel war ebenso spannend wie romantisch. Obwohl sich die Intimitäten in diesem Band weniger auf körperliche Akte beziehen, hat es dem Buch jedoch nicht an Romantik gefehlt. Im Gegenteil, gerade die von der Autorin geschilderte Verbindung zwischen den Protagonisten hat die Gefühlswelten dieser eindrucksvoll dargestellt.
Die Darstellung der Charaktere, sowie deren Ausarbeitung hat wieder eine rundum gelungene Geschichte zu Tage befördert. Ebenso viele Kleinigkeiten, die die Autorin hat einfließen lassen haben große Auswirkungen auf den Spannungspegel, sodass ich von einer spannenden Szene in die nächste geschlittert bin.
Lediglich einen halben Punkt Abzug gebe ich, da mir manche Sachverhalte zu verworren waren bzw. besonders das Ende, welches die Antwort auf die Fragen gibt, die sich zu Beginn des Buches aufgetan haben, in meinen Augen zu kurz gehalten war und ich ein wenig den Überblick verloren habe.

Trotz dem halben Eulchen Abzug, war dies eine wirklich tolle Fortsetzung, bei der es auch bei mehrmaligem lesen nicht langweilig wird. Band 3 liegt schon griffbereit, auf in die nächste Runde mit Eve, Cain und Abel ;)






Glossar:
  • Mal'akh = Engel
  • Baphomet-Amulett = Schmuckstück einer Hexe



Zusatz im Buch:

Anhang, mit Informationen zu den sieben Erzengeln, die christliche Engelshierarchie, sowie eine gekürzte Playlist.



Bewertung:





Zur Autorin:

Die Nummer-1-Bestsellerautorin Sylvia Day stand mit ihrem Werk an der Spitze der New York Times-Bestsellerliste sowie 28 internationaler Listen. Sie hat über 20 preisgekrönte Romane geschrieben, die in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden. Weltweit werden ihre Romane millionenfach verkauft, Lionsgate plant derzeit eine TV-Verfilmung von CROSSFIRE. Sylvia Day wurde nominiert für den Goodreads Choice Award in der Kategorie bester Autor.



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Heyne -



Weitere Bücher der Reihe:













Band 1: "Verbotene Frucht - Eves erster Fall"       *Rezension*
Band 3: "Teufliches Begehren - Eves dritter Fall"

ist als ebook erhältlich und umfasst 33 Taschenbuch-Seiten




Weitere Bücher der Autorin:








Band 1: "Crossfire - Versuchung"
Band 2: "Crossfire - Offenbarung"
Band 3: "Crossfire - Erfüllung"
Band 4: "Crossfire - Hingabe"

























Bibel: Kain & Abel

Adam und Eva bekamen einen Sohn. Sie gaben ihm den Namen Kain. Nach einiger Zeit wurde ein zweiter Sohn geboren. Die Eltern nannten ihn Abel. Die kleinen Jungen machten Adam und Eva viel Freude. Eines Tages fragten sie ihre Eltern: "Zu wem sprecht ihr immer am Abend? Wir hören euch reden. Doch es ist niemand da außer uns."


Die Eltern antworteten: "Wir reden mit Gott. Wir danken ihm, dass er uns zwei gesunde Kinder geschenkt hat. Er ist so gut zu uns. Und er hat uns lieb, auch wenn wir ihn einmal sehr enttäuscht haben." Natürlich ließen die Jungen keine Ruhe, bis die Eltern ihnen alles erzählt hatten: von der listigen Schlange, die Eva überredete, eine Frucht vom verbotenen Baum zu pflücken; von der Vorstellung, so klug und weise zu sein wie Gott; von der Versuchung, einfach mal auszuprobieren, ob die Schlange Recht hatte; von Evas und Adams Geltungssucht, die größer war als ihr Gehorsam Gott gegenüber; von der Verzweiflung, als Gott sie bei ihrem Ungehorsam ertappte; von der Vertreibung aus dem Paradies.

Ein Schäfchen für Gott

Die beiden Jungen waren sehr unterschiedlich. Kain dachte immer nur an sich und seinen eigenen Vorteil. Wenn Abel etwa beim Laufen schneller war, ärgerte sich Kain darüber. Und als Abel einmal mehr Äpfel geerntet hatte, wollte Kain seinen Bruder sogar schlagen. Abel aber war hilfsbereit und freundlich. Er betete jeden Abend zu Gott und bat ihn, Adam, Eva und seinen Bruder Kain zu beschützen. Die Jungen wuchsen heran. Kain betete nicht so oft. Und wenn, dann forderte er Gott auf, seinen Bruder beim nächsten Wettlauf verlieren zu lassen. Kain wurde Ackerbauer, sein Bruder Abel ein Schafhirte.

Die beiden waren sehr zufrieden mit ihrer Arbeit. Sie wollten Gott dafür danken und ihm eine Freude bereiten. Kain brachte ein großes Bündel goldgelbes Getreide, das er gerade geerntet hatte. Abel wollte Gott ein Schäfchen aus seiner Herde schenken. Da schaute Gott auf die schönen Geschenke und die beiden Brüder. Er sah ihnen mitten ins Herz und wusste genau über sie Bescheid: Abel liebte Gott und vertraute ihm. Für Kain aber gab es nichts Wichtigeres als seinen eigenen Vorteil. Voller Liebe schaute Gott auf Abel und nahm das geschenkte Lämmchen an. Das Bündel Getreide aber wies Gott zurück.

Kain bekommt eine letzte Chance

Da wurde Kain sehr zornig. Er dachte: "Warum nimmt Gott mein Geschenk nicht an? Und warum liebt er Abel mehr als mich?" Und sein Hass auf Abel wurde größer und größer. Kain drehte Abel den Rücken zu und wollte fortgehen. Doch Gott sprach zu ihm: "Warum bist du so zornig, Kain? Wenn du nicht immer nur an dich und deinen eigenen Vorteil denken würdest, wäre alles gut für dich. Doch wenn dein Herz voller Zorn und Neid ist, bleibt für die Liebe kein Platz mehr. Die bösen Gedanken sind wie ein wildes Tier. Es wartet nur darauf, über dich herzufallen. Du musst es bekämpfen. Denn nur so kannst du in deinem Herzen wieder Platz für gute Gedanken schaffen." Gott wollte Kain eine letzte Chance geben, sich auf das Gute zu besinnen.

Kain tötet seinen Bruder

Kain aber wollte nicht auf Gott hören. Blind vor Wut lief er auf sein Feld zurück. Und sein Hass auf Abel wurde von Tag zu Tag größer. Eines Abends schlug Kain vor: "Komm, Abel, lass uns zusammen aufs Feld gehen!" Abel freute sich und dachte: "Vielleicht ist ja jetzt alles wieder gut. Bestimmt möchte Kain sich mit mir vertragen." Doch kaum waren die beiden auf dem Feld angekommen, fiel Kain voller Wut über Abel her und erschlug ihn mit einem schweren Stein. Ohne sich umzudrehen, lief Kain davon.

Da sprach Gott zu ihm: "Wo ist dein Bruder Abel?" Kain erschrak und antwortete: "Woher soll ich wissen, wo mein Bruder ist? Ich kann doch nicht ständig auf ihn aufpassen!" Doch Gott hatte gesehen, was geschehen war und rief: "Warum hast du etwas so Schreckliches getan? Du kannst nicht mehr hier bleiben. Der Ackerboden ist voller Blut. Es ist das Blut deines Bruders, den du getötet hast. Deshalb wirst du auf dieser Erde nichts mehr ernten und für den Rest deines Lebens ein heimatloser Wanderer sein, der nirgends Ruhe findet." Doch Gott verließ Kain nicht und beschützte ihn auf seiner Wanderschaft.

Adam und Eva sind entsetzt

Natürlich war Adams und Evas Trauer über den Tod ihres Sohnes Abel groß. Und sie waren entsetzt über den Neid und den Hass ihres ältesten Sohnes Kain. Oft sprachen sie miteinander und malten sich aus, wie schön es hätte sein können: wenn Kain nicht immer nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht gewesen wäre; wenn der Neid und der Hass sein Herz nicht zerstört hätten; wenn er sich wie Abel immer Gott anvertraut hätte. Doch die Eltern hatten einen Trost: Gott würde ihren Sohn Kain nicht im Stich lassen – auch wenn er ihnen etwas so Schlimmes angetan hatte. Später bekamen Adam und Eva noch einen Sohn, den sie Set nannten.

Quelle -

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